Im nordostsyrischen Tirbespiyê (al-Qahtaniyya) haben sich am Samstag binnen weniger Stunden zwei Drohnenangriffe ereignet. Nachdem am Mittag bereits ein Geflügelhof in der nordöstlich gelegenen Ortschaft Mizgefê bombardiert worden war und vier Zivilistinnen dabei verletzt wurden, ist nun auch im Süden von Tirbespiyê ein landwirtschaftlicher Betrieb ins Visier genommen worden. Getroffen wurde ein Hof im Dorf Gir Siwar, etwa fünf Kilometer südlich von Tirbespiyê. Menschen wurden nicht verletzt, jedoch entstand Sachschaden. Zahlreiche Tiere verendeten, die Lebensgrundlage vieler Menschen wurde vernichtet.
Durch den Drohnenangriff auf Gir Siwar verendete Schafe | Foto: NorthPress
In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien sterben immer wieder Menschen durch Drohnenangriffe. Als Quelle dieser völkerrechtswidrigen Attacken gilt die Türkei. Auch seit Beginn der jüngsten Angriffswelle des türkischen Staates fanden wiederholt Drohnenangriffe statt. So waren am Donnerstag drei Arbeiter bei einem Angriff auf ein Wasserwerk bei Kobanê verletzt worden. Vor einer Woche forderte ein Drohnenschlag im nahegelegenen Çelebiyê drei Menschenleben, das jüngste Todesopfer war ein Zwölfjähriger.
Seit den schweren Bombardierungen durch Kampfjets zu Beginn der neuen Angriffswelle am 19. November finden jeden Tag Artillerie- und Drohnenangriffe auf die selbstverwalteten Gebiete statt. Die Türkei geht gezielt gegen Siedlungsgebiete und die zivile Infrastruktur vor. So wurden neben zahlreichen Dörfern auch Schulen, Kliniken und die Strom- und Wasserversorgung getroffen. Dutzende Menschen wurden getötet, darunter 16 Zivilpersonen.