Verletzte bei Luftangriffen auf Amûdê

Bei türkischen Drohnenangriffen sind in Amûdê mindestens zwei Menschen verletzt worden, unbestätigten Angaben zufolge gibt es auch Todesopfer. In Kobanê und Til Temir kommt es zu Artillerieangriffen.

Bei mehreren Drohnenangriffen nahe der Stadt Amûdê im Nordosten von Syrien sind am Montag mindestens zwei Menschen verletzt worden. Nach bisherigen Informationen führte eine türkische Kampfdrohne mindestens vier Angriffe in zwei Dörfern im Umland von Amûdê durch. Eine der Attacken richtete sich gegen eine Anbaufläche im Südwesten der Stadt und traf einen Mann, der dort arbeitete. Er wurde mit schweren Verletzungen in das örtliche Volkskrankenhaus eingeliefert und von dort aus in eine besser ausgestattete Klinik in Qamişlo verlegt. Angaben über den Zustand des zweiten Verletzten liegen noch nicht vor. Unbestätigten Informationen zufolge gab es auch Tote. Über der Region finden Aufklärungsflüge statt.

In Kobanê und Til Temir kommt es derweil zu schweren Artillerieangriffen. Die Bombardements in Til Temir mit Ausgangspunkt türkisch-dschihadistische Besatzungszone richten sich gegen die Ortschaft Umm Kahf (Umm al-Keyf), wenige Kilometer westlich des Stadtzentrums. Über mögliche Verletzte liegen bisher keine Hinweise vor, militärische Quellen sprachen allerdings von massiven Sachschäden. In unmittelbarer Umgebung des Dorfes befindet sich eine russische Basis. Eine Reaktion der Moskauer Truppen auf den Angriff erfolgte bislang aber nicht.

In Kobanê konzentriert sich der Beschuss auf mehrere Dörfer im Osten des Kantons. Betroffen sind das etwa 14 Kilometer östlich von Kobanê gelegene Dorf Qeremox sowie die nahegelegenen Ortschaften Koran und Cîşan. Laut einem ANHA-Reporter, der vor Ort ist, sind mehrere Wohnhäuser gezielt unter Feuer genommen worden. Ausgeführt werden die Angriffe von einem Stützpunkt der Besatzungstruppen im angrenzenden Girê Spî (Tall Abyad). Die Stadt befindet sich seit Oktober 2019 unter Besatzung der Türkei und islamistischer Milizen.