Das Komitee für gesellschaftliche Angelegenheiten und das Büro für Flucht und Migration der Autonomieverwaltung von Nord- und Ostsyrien haben eine Erklärung zur angedrohten Invasion der Türkei abgegeben.
In der Erklärung wird auf die Ruhe und Sicherheit in der Region hingewiesen, die von den Völkern Nord- und Ostsyriens unter dem Dach der Autonomieverwaltung geschaffen worden sind. Die Menschen der Region haben ihr Land gegen den IS schützen können und Hunderttausende Schutzsuchende aufgenommen, so die Erklärung:
„Nachdem die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) mit Unterstützung der internationalen Koalition al-Baghouz vom IS befreit haben, haben in Syrien und im Mittleren Osten wichtige Entwicklungen stattgefunden. In al-Baghouz haben sich Tausende bewaffnete Dschihadisten mit ihren Familien den QSD ergeben und sind im Camp Hol untergebracht worden. Camp Hol ist das größte Lager im Mittleren Osten und birgt eine große Gefahr für die ganze Welt. In dem Camp leben 71.658 Menschen aus IS-Familien, Migranten und Flüchtlinge aus sechzig verschiedenen Staaten.
Die Gefahr, die von den 10.454 Mitgliedern von IS-Familien in dem Lager ausgeht, ist nicht geringer als die der IS-Dschihadisten, die von den QSD gefangen gehalten werden. Diese Situation stellt hinsichtlich der Sicherheit und materiell eine große Last für die Autonomieverwaltung dar.
Im Camp haben einhergehend mit den Besatzungsandrohungen des türkischen Staates tägliche Messerangriffe und Verbrennungen von Zivilisten durch IS-Frauen eingesetzt. Die Sicherheitskräfte und Beobachter im Camp werden bedroht, außerdem finden Fluchtversuche statt. Die IS-Frauen organisieren sich in Camp Hol neu und bringen ihren Kindern radikales Gedankengut bei. Zwischen den Vorfällen im Camp und den Drohungen Erdoğans besteht ein enger Zusammenhang.
Sollte Erdoğan es wagen, seine täglich wiederholten Drohungen umzusetzen, wird aus der Region ein Feuerkessel. Ein Angriff würde zu unkontrollierbaren Ergebnissen führen. Der IS würde sich reorganisieren und erneut breitangelegte brutale Angriffe starten, die nicht auf die Grenzen eines Landes beschränkt bleiben. Angesichts der aktuellen Situation rufen wir alle zuständigen Stellen erneut dazu auf, ihrer Verantwortung nachzukommen.“