Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben einen Bericht zu den militärischen Entwicklungen im Rahmen der türkischen Invasion in Nordostsyrien veröffentlicht. Wie es darin heißt, stehen die Gegenden um Til Temir (Tell Tamer) und Ain Issa im Zentrum der Angriffe der türkischen Armee und ihren dschihadistischen Milizen der sogenannten „Syrischen Nationalarmee“ (SNA). Beide Städte liegen außerhalb der Region, die für die sogenannte „Sicherheitszone” vorgesehen ist. Dennoch befinden sie sich nach wie vor unter dem pausenlosen Feuer der Invasionstruppen.
Zur Situation in der Region Til Temir teilen die QSD mit: „Sowie das Dorf Til Mihemed als auch die in Zirgan (Abu Resen) bei Serêkaniyê (Ras al-Ain) liegenden Ortschaften Bab el Xêr und Mişrefa sind mit schweren Waffen angegriffen worden. Außerdem wurden zivile Siedlungsgebiete mit Mörsern und Haubitzen bombardiert. Bei den Angriffen ist massiver Sachschaden an den Häusern und Anbaugebieten der Zivilbevölkerung entstanden.“
Gleiches berichten die QSD von der Front in Ain Issa. Dort wurde bei einem gezielten Beschuss des Dorfes Bir Zinar ein Zivilist verletzt. Wie es um den Gesundheitszustand des/der Betroffenen steht, ist noch nicht bekannt.
Türkei setzt konkrete Schritte für Annexion
Nach der durch Russland und die USA abgesegneten Besetzung von Serêkaniyê und Girê Spî (Tall Abyad) will die Türkei ihr Besatzungsregime in den selbstverwalteten Gebieten Nord- und Ostsyriens auch auf alle anderen Städte an der Grenzlinie ausdehnen, um das eigentliche Ziel hinter dem geforderten Rückzug der Demokratischen Kräfte Syriens umzusetzen: die Ansiedlung syrischer Flüchtlinge aus der Türkei und ihrer islamistischen Hilfstrupps im Grenzstreifen. Von dort sind seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs des Nato-Landes Türkei auf Rojava mehr als 300.000 Menschen von ihren angestammten Wohnorten gewaltsam vertrieben worden. Die Türkei setzt mit ihrem Angriffskrieg konkrete Schritte in Richtung einer Annexion Nordsyriens, um ihre Staatsgrenzen auszuweiten. Auf Seiten der internationalen Staatengemeinschaft blieb es bislang allerdings nur bei Lippenbekenntnissen und leeren Versprechungen, die letztlich nur der Beschwichtigung der kritischen Öffentlichkeit dienten.