TAJÊ: Stellt euch gegen die Besatzung von Efrîn

Zum vierten Jahrestag der Besatzung von Efrîn ruft die ezidische Frauenbewegung TAJÊ dazu auf, für Efrîn einzutreten und sich gegen die Besatzung zu stellen.

Vor vier Jahren haben türkische Truppen gemeinsam mit dschihadistischen Söldnern den Kanton Efrîn in Rojava nach 58-tägigem Widerstand besetzt. Hunderttausende Menschen wurden vertrieben. Zum vierten Jahrestag der Invasion erklärt die ezidische Frauenbewegung (Tevgera Azadiya Jinên Êzidî, TAJÊ): „Am 20. Januar 2018 startete die türkische Armee auf der Grundlage eines internationalen Abkommens gemeinsam mit ihren Söldnertruppen die Invasion von Efrîn. Aufgrund der Unterstützung mancher Staaten und des Schweigens internationaler Mächte wurden hunderte Zivilist:innen getötet.“

Damit weist die TAJÊ sowohl auf das Schweigen der USA und Europas als auch den russischen Truppenabzug aus Efrîn hin, der die Invasion möglich gemacht hatte. Zum 58-tägigen Widerstand der Bevölkerung von Efrîn heißt es: „Dieser Widerstand gegen den mit NATO-Technologie hochgerüsteten türkischen Faschismus ist der größte Widerstand des 21. Jahrhunderts. Er ist für alle Kurd:innen eine Quelle des Stolzes.“ Die TAJÊ charakterisiert die Herrschaft nach der Besetzung der Region durch die Türkei, als eine Herrschaft „mit IS-Methoden“ und führt aus: „Die Grausamkeiten des türkischen Staates in Efrîn dauern an. Aufgrund der Angriffe mussten Hunderttausende Menschen aus Efrîn fliehen. Die verbliebenen Einwohner:innen von Efrîn, insbesondere die Frauen, werden immer noch entführt, und es finden weiterhin Übergriffe auf sie statt.“

Die TAJÊ appelliert an die zivilgesellschaftlichen Organisationen, die Frauenorganisationen, die politischen Kräfte und das kurdische Volk, sich deutlich gegen die Besatzung durch den türkischen Staat zu stellen, und schließt mit den Worten: „Wir fühlen den gleichen Schmerz, wir stecken in der gleichen Situation und haben das gleiche Blut wie die Menschen in Efrîn. Wir werden für die Befreiung von Efrîn auf den Spuren der Gefallenen kämpfen.“