SOS-Kinderdörfer warnen vor Corona-Infektionen in Syrien

Die Hilfsorganisation SOS-Kinderdörfer ist wegen der Bedrohung der Binnenflüchtlinge in Syrien durch die Corona-Pandemie besorgt und warnt vor einer hohen Dunkelziffer von Infizierten.

Die Organisation SOS-Kinderdörfer warnt vor einer Corona-Epidemie in Syrien. Am Sonntag meldete die syrische Regierung in Damaskus das erste Todesopfer durch die neuartige Lungenkrankheit Covid-19. Es handele sich um einen 21-Jährigen, der aus dem Ausland eingereist sei. 

„Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, bisher wurden kaum Tests durchgeführt“, sagte Louay Yassin, Pressesprecher der österreichischen Organisation. Im zehnten Jahr des Syrienkrieges sei das Gesundheitssystem „kaputt“, einer Pandemie werde es niemals standhalten können. Insbesondere der Norden Syriens sei bedroht, so Yassin. „Millionen Flüchtlinge leben dort auf engstem Raum und unter extrem unhygienischen Bedingungen. Schon heute sterben täglich Kinder an den Folgen.“ Breite sich das Virus dort aus, komme zu einer humanitären Katastrophe eine medizinische hinzu.

„Auch, wenn die westliche Welt es heute ebenfalls mit einer gewaltigen Krise zu tun hat, darf das nicht heißen, dass wir andere Krisen vergessen“, mahnt Yassin.

Auch das UNHCR warnte aufgrund der Unterbrechung der Wasserversorgung in Nordsyrien vor einer Ausbreitung der Coronavirus-Pandemie.