Jeden Tag greift die türkische Artillerie Dörfer und Infrastruktur in Nord- und Ostsyrien an. Immer wieder befindet sich auch die Umgebung der Orte Til Temir und Zirgan (Abu Rasen) unter Beschuss. Am Samstag schlugen viele Granaten im Dorf Al-Aghibish westlich von Til Temir ein. Bei dem Beschuss wurden Häuser und die Stromversorgung zerstört sowie viele Tiere getötet.
Die Nachrichtenagentur ANHA machte Aufnahmen vor Ort und sprach mit Dorfbewohner:innen. Ali al-Alawi, der aus dem besetzten Serêkaniyê (Ras al-Ain) in die Region geflohen war, berichtet über den Angriff: „Um 21 Uhr begann die türkische Armee zusammen mit ihren Söldnern, das Dorf zu beschießen. Als ich versuchte, meine Kinder aus dem Haus zu holen, schlug eine Granate ein. Die Spuren des Einschlags sind deutlich zu sehen. Mehr als 50 Raketen wurden auf die Häuser der Menschen hier im Dorf abgefeuert. Ihre Häuser und ihr Besitz wurden beschädigt. Der Schmerz und das Leid der Menschen hier, insbesondere der Alten, sind groß.“
Al-Alawi fährt fort: „Vor meinem Haus befand sich ein Gebäude, das während der IS-Besatzung vollständig zerstört worden ist. Gestern wurde mein Haus ins Visier genommen. Das zeigt, dass es keinen Unterschied zwischen dem IS und dem türkischen Staat gibt.“
Video: ANHA
„Was haben wir getan, dass wir so angegriffen werden?“
Der Nutzgarten von Meryem Abdullah vor ihrem Haus wurde komplett zerstört. Sie bewegt sich durch die Trümmer und sagt: „Gestern schlug eine Granate vor meinem Haus ein. Angesichts des Donnerns der Granaten und dem Schreien der Kinder wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte. Was haben wir getan, dass wir so angegriffen werden? Warum greifen der türkische Staat und seine Söldner unsere Gebiete an? Sieht die Welt nicht, dass hier Häuser von Zivilisten angegriffen werden?“