Sie können uns nicht von unserem Land trennen

Dorfbewohner:innen aus den Orten Cirin und Şerzûrî bei Kobanê in Nordsyrien erklären ihre Entschlossenheit, trotz der türkischen Angriffe auf ihrem Land zu bleiben.

Täglich beschießt der türkische Staat Dörfer in Nordsyrien mit Artilleriegranaten. In der vergangenen Woche wurden das Stadtzentrum von Kobanê und in der Umgebung der Stadt, die Dörfer Qeremox, Koltek, Serzûrî, Xanê, Til Hacib und Elîşar angegriffen. Bei Girê Spî waren die Orte Ehmediyê, Huriyê, Cirin, Bîr Ereb, Erîda, Qiz Elî und Siwan betroffen. Bei den Angriffen wurde der 80-jährige Ibrahim Şerif aus dem Dorf Xanê bei Kobanê getötet, zwölf Zivilist:innen wurden verletzt. Viele Häuser und landwirtschaftliche Flächen wurden beschädigt.


ANF-Korrespondent:innen in der Region sprachen mit Menschen aus der Bevölkerung. Zozan Xelîl aus dem Rat von Cirin erklärt: „Der türkische Staat bombardiert ständig zivile Siedlungen. Er greift vor allem an, wenn viele Menschen hier sind. Kleine Kinder wurden getroffen. Es geht dabei darum, Rojava Schritt für Schritt zu besetzen. Die Angriffe richten sich gegen alle Völker, die im Nordosten Syriens leben; dabei wird kein Unterschied zwischen Frauen, Männern, Jungen, Alten und Kindern gemacht.“

Ehmed Hecî Dewrêş Isa aus Cirin sagt, die Angriffe seien pausenlos, und führt aus: „Wenn es darum geht, uns zu töten, sind wir bereit zu sterben, aber wir werden unsere eigenen Häuser nicht verlassen.“

Zivilist:innen im Visier

Xelîl Qewaz vom Rat von Girê Spî betont, dass der türkische Staat gezielt Zivilist:innen ins Visier nehme. „Der türkische Staat greift von Kobanê bis zu den Dörfern bei Girê Spî an. Er begeht ein Massaker, aber kein Staat erhebt Einwände“, so Qewaz.

Wir können nirgendwo hingehen“

Xelîl Ismails Haus wurde bei einem Angriff getroffen, er sagt: „Der türkische Staat hat unser Dorf angegriffen. Mein Haus wurde zerstört. Das Haus meines Onkels wurde zerstört. Auch mein Weizenfeld wurde beschädigt. Man will uns aus unseren Dörfern vertreiben, aber wohin können wir gehen? Wir können nirgendwo hingehen. Manchmal, wenn die Angriffe sehr intensiv werden, verlassen wir unsere Häuser, aber wir kehren dann wieder zurück.“