Ein Toter und elf Verletzte in Kobanê

Bei den Angriffen auf Kobanê ist ein Zivilist getötet worden, mindestens elf weitere Menschen wurden verletzt, darunter ein vierjähriges Kind.

Bei den Angriffen der türkischen Besatzungstruppen und ihrer dschihadistischen Proxys auf Kobanê und Dörfer im Westen der besetzten Stadt Girê Spî (Tall Abyad) ist ein Zivilist ums Leben gekommen. Mindestens elf weitere Menschen wurden verletzt, darunter ein vierjähriges Kind. Dem Jungen musste ein Bein amputiert werden. Die Verwundeten werden in Krankenhäusern in Kobanê behandelt.

Bei dem Toten handelt es sich um Ibrahim Şerif aus der Ortschaft Xanê. Das Dorf liegt im Osten des Kantons Kobanê und war früher am Tag mit Artilleriegeschossen bombardiert worden. Auch waren mindestens drei Explosionen zu hören. Zeitgleich erfolgten Angriffe auf die Dörfer Qeremox, Til Hacib und Elîşar.

Ebenfalls unter Artilleriefeuer genommen wurden Siedlungsgebiete im westlichen Umland von Girê Spî. Die Bombardements wurden aus den Dörfern El-Cirin, Erîda, Siwan und Bîr Ereb gemeldet. Girê Spî liegt südöstlich von Kobanê und befindet sich seit mehr als zwei Jahren unter türkisch-dschihadistischer Besatzung.

Besetzung von Serêkaniyê und Girê Spî

Am 9. Oktober 2019 begann mit einem erneuten Angriffskrieg des NATO-Mitglieds Türkei gegen Nordsyrien die Invasion von Serêkaniyê (ar. Ras al-Ain) und Girê Spî. Knapp zwei Wochen später segneten die USA und Russland die Besatzung beider Städte ab. Mehr als 200.000 Menschen mussten damals ihre Heimat verlassen, an ihrer Stelle wurden in Rojava unter türkischer Ägide Islamisten aus aller Welt angesiedelt. Zwei Abkommen zur Invasion und den neuen militärischen Kräfteverhältnissen in der von Ankara als „Terrorkorridor“ bezeichneten Besatzungszone, die noch im Oktober zwischen Russland, den USA und der Türkei geschlossen worden waren, sollte den Kampfhandlungen zwar ein Ende setzen. Doch das türkische Regime verwandelte die Vereinbarungen vom ersten Tag an in eine Farce. Nahezu täglich kommt es in der Region zu Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen.