„Sicherheitszone“ in Nordsyrien: US-Abordnung reist zur Grenze

Nach den Verhandlungen zur Errichtung einer sogenannten „Sicherheitszone“ in Nordsyrien ist eine sechsköpfige Delegation aus den USA nach Riha gereist, um Vorbereitungen für die angekündigte gemeinsame Einsatzzentrale zu treffen.

Nach den Verhandlungen zur Einrichtung einer „Sicherheitszone“ in Nordsyrien ist eine sechsköpfige Delegation aus den USA an die türkisch-syrische Grenze nach Riha (Urfa) gereist. Das teilte das türkische Verteidigungsministerium am Montag in einer schriftlichen Stellungnahme mit. Darin heißt es, die Delegation habe mit den Vorbereitungen für die gemeinsame Einsatzzentrale in der Türkei zur Koordinierung und Kontrolle der sogenannten Sicherheitszone begonnen. Man gehe davon aus, dass das Operationszentrum in den kommenden Tagen betriebsbereit ist.

Das türkische Verteidigungsministerium und US-amerikanische Militärs hatten vergangene Woche drei Tage lang in Ankara über die Einrichtung einer Pufferzone in Nordsyrien verhandelt. Am Mittwoch gab die Türkei bekannt, dass eine Einigung über bestimmte Maßnahmen erzielt worden ist. Laut der Erklärung des Verteidigungsministeriums bestehe Einvernehmen darüber, dass es sich bei der Zone um einen „Friedenskorridor“ handeln solle. Genauere Angaben dazu wurden nicht gemacht. Der Begriff „Friedenskorridor“ ist erstmalig auf einer Sitzung des Nationalen Sicherheitsrats der Türkei Ende Juli gefallen.

Außerdem habe man sich auf Maßnahmen für die Rückkehr syrischer Flüchtlinge aus der Türkei geeinigt. Wohin die syrischen Schutzsuchende geschickt und unter welchen Umständen sie untergebracht werden sollen, wurde in der Erklärung nicht ausgeführt.

Çavuşoğlu: „USA haben ihr Wort nicht gehalten“ 

Unterdessen setzt der türkische Außenminister Mevlüt Çavuşoğlu seine Drohungen gegen Nordsyrien fort. „Zum Osten des Euphrat sagen wir, dass wir das Gebiet entweder gemeinsam säubern oder die Türkei einmarschieren wird, um es von Terroristen zu säubern“, erklärte der Außenminister mit gewohnter Rhetorik am Sonntag in Antalya. So wie in Efrîn vorgegangen worden sei, werde auch „im Osten des Euphrat“ mit den YPG und der PKK verfahren, „was immer es auch kosten mag“.