AANES übergibt IS-Frauen und Kinder an Spanien

Das Büro für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat 13 Kinder und zwei IS-Frauen aus Spanien an eine Delegation aus ihrem Herkunftsland übergeben.

Wie das Büro für Außenbeziehungen der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (AANES) bekannt gab, wurden 13 Kinder und zwei dem IS angehörige Spanierinnen einer Delegation des spanischen Außenministeriums übergeben. Die Delegation unter der Leitung von Guillermo Anguera wurde von Fanar al-Kaeet als stellvertretendem Ko-Vorsitzenden des Büros für Außenbeziehungen, Xalid Ibrahim als Vertreter der Selbstverwaltung, Lana Hisên (YPJ) und Heweyda Selim Mihemed als Vertreterin der Frauenorganisierung empfangen.

Während des Treffens wurden der politische Prozess in Syrien und die Notwendigkeit einer Lösung der aktuellen Krise sowie die humanitäre, wirtschaftliche und sicherheitspolitische Lage in den selbstverwalteten Regionen erörtert. Der Erklärung zufolge erinnerte al-Kaeet an den Aufruf der Selbstverwaltung für einen Dialog unter Wahrung der territorialen Integrität und eine politische Lösung. Die eigentliche Gefahr für Integrität Syriens sei die türkische Besatzung, während die Selbstverwaltung die Souveränität Syriens verteidige.

Türkisch-syrische Annäherung widerspricht Interessen der Bevölkerung“

In Bezug auf die Gespräche zwischen dem Assad-Regime, dem türkischen Staat und Russland erklärte al-Kaeet: „Die Annäherung zwischen Syrien und der Türkei widerspricht angesichts der Kriegshetze und der Besetzung syrischen Territoriums durch die Türkei den Interessen Syriens und seiner Bevölkerung.“ Er fügte an, dass sich die Schließung des Grenzübergangs Til Koçer (Al-Yarubiyah) negativ auf die humanitäre und wirtschaftliche Lage in der Region ausgewirkt hat und diese Entscheidung gegenüber der Bevölkerung Syriens ungerecht sei. Der von der irakischen Armee kontrollierte Grenzübergang Til Koçer ist im Jahr 2018 auf Drängen Russlands mit Beschluss des UN-Sicherheitsrats geschlossen worden.

Spanien unterstützt die Selbstverwaltung“

Guillermo Anguera dankte der Selbstverwaltung und den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) für die Gewährleistung der Sicherheit in der Region und den Kampf gegen den IS und erklärte, Spanien unterstütze die Selbstverwaltung in humanitären, sicherheitspolitischen und wirtschaftlichen Bereichen.

Nach dem diplomatischen Austausch wurde protokollarisch festgehalten, dass die AANES 13 Kinder und zwei IS-Frauen an Spanien übergibt.

7.800 IS-Frauen und Kinder in Camp Hol

Die gefangenen oder internierten Mitglieder des IS aus aller Welt stellen für die Selbstverwaltung ein großes Sicherheitsrisiko dar. In Nordostsyrien sind ungefähr 12.000 IS-Mitglieder in Gefängnissen inhaftiert. In Camp Hol sind neben syrischen und irakischen Staatsangehörigen 7.800 IS-Frauen und Kinder aus 54 anderen Ländern untergebracht. Die Selbstverwaltung hat die Lage im Camp Hol kaum unter Kontrolle und bittet die Herkunftsländer immer wieder um Übernahme ihrer Staatsangehörigen. Die meisten Staaten ziehen sich bisher allerdings aus der Verantwortung.