Bei einem Drohnenangriff auf einen US-Stützpunkt nahe Deir ez-Zor sind sechs Mitglieder der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) getötet worden. Das teilte das Bündnis am Montag in Hesekê mit. „Wir verurteilen diesen Terrorakt aufs Schärfste und behalten uns das Recht vor, auf den Angriff angemessen zu reagieren“, sagte ein Sprecher der QSD. Die pro-iranische Gruppierung „Islamischer Widerstand im Irak“ bekannte sich in einer Erklärung zu der Attacke.
Ziel des Angriffs von vergangener Nacht mit Quelle syrisches Regimegebiet war ein Abschnitt innerhalb der Basis am Ölfeld Al-Omar östlich von Deir ez-Zor, in der die QSD eine Ausbildungsakademie betreiben. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in London teilte mit, bei der Attacke seien auch rund 20 Menschen verletzt worden. Es handle sich um den ersten Angriff pro-iranischer Milizen gegen einen US-Stützpunkt seit den amerikanischen Vergeltungsangriffen in Syrien und im Irak Ende vergangener Woche. Angaben zur Identität und Nationalität ihrer Gefallenen machten die QSD zunächst nicht.
Am 28. Januar hatte eine Drohne einen Außenposten der US-Truppen in Jordanien erfasst, wobei drei amerikanische Militärs getötet und mehr als 40 weitere verletzt wurden. Washington macht von Iran unterstützte Gruppen dafür verantwortlich. Die USA reagierten am Freitag mit einer Reihe von Angriffen auf Ziele in Syrien und im Irak, die mit Teheran in Verbindung stehen, und erklärten, die Vergeltungsmaßnahmen fortzusetzen.
Über 160 Angriffe auf US-Stützpunkte
Die US-Basis auf dem Ölfeld Al-Omar ist Teil einer von den USA angeführten Koalition, die das Ziel hat, die Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) zu bekämpfen. Im Rahmen dieser Koalition sind rund 900 US-Soldaten in Syrien und etwa 2.500 im Irak stationiert. Seit Mitte Oktober gab es mehr als 165 Angriffe Iran-naher Milizen auf Stützpunkte in beiden Ländern, auf denen Soldaten der US-Armee und ihre Verbündeten stationiert sind. Auch die Basis Al-Omar wurde wiederholt angegriffen. Die QSD, deren Rückgrat die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten (YPG/YPJ) bilden, unterhalten auf dem Stützpunkt ein Ausbildungszentrum des Kommandos Spezialkräfte (Hêzên Komandos).