UN-Sicherheitsrat berät über US-Angriffe in Syrien und Irak

Der UN-Sicherheitsrat wird sich offenbar am Montag mit den US-Angriffen in Syrien und im Irak befassen. Russland hat die Sitzung gefordert und den USA vorgeworfen, mit den Attacken gezielt eine Eskalation des Konflikts im Nahen Osten herbeizuführen.

Der UN-Sicherheitsrat kommt offenbar am Montag auf Antrag Russlands zu einer Dringlichkeitssitzung wegen der US-Luftangriffe in Syrien und im Irak zusammen. Das Treffen starte um 16.00 Uhr (Ortszeit, 22.00 Uhr MEZ) in New York und befasse sich mit den Vergeltungsattacken der USA gegen Iran-nahe Gruppen, berichtete die Nachrichtenagentur AFP unter Berufung auf Diplomatenkreise.

Russland teilte am Samstag mit, die Dringlichkeitssitzung des UN-Sicherheitsrats verlangt zu haben. „Wir haben soeben eine dringende Sitzung des UN-Sicherheitsrats wegen der Bedrohung des Friedens und der Sicherheit durch die US-Angriffe auf Syrien und den Irak gefordert“, erklärte der stellvertretende russische UN-Botschafter Dmitri Poljanski. Zuvor hieß es aus dem russischen Außenministerium in Moskau: „Washington, das sich seiner Straffreiheit sicher ist, setzt seine Saat des Chaos und der Zerstörung im Nahen Osten fort.“ Das Außenministerium fügte hinzu, es habe die Angriffe „entschieden verurteilt“.

Die USA hatten Freitagnacht als Reaktion auf einen Drohnenangriff in Jordanien Ziele im Irak und Syrien bombardiert. Für den Angriff mit drei Toten auf einen US-Außenposten im Nordosten Jordaniens Ende Januar machte das Weiße Haus von Iran unterstützte Milizen im Irak verantwortlich. Aus der Luft seien unter anderem Kommandozentralen, Geheimdienststandorte und Waffenlager beschossen worden, die von der iranischen Revolutionsgarde (IRGC) und mit ihr verbundenen Milizen genutzt würden, teilte das US-Regionalkommando Centcom mit.

Hauptquartier der zur irakischen Armee gehörenden Volksmobilisierungseinheiten (Hashd al-Shaabi) bei Al-Qa'im im Gouvernement al-Anbar nach einem US-Luftschlag. Unter den mindestens 16 Toten, die der Angriff forderte, sollen sich auch mindestens fünf Sanitäter befinden. Zudem gebe es zahlreiche Vermisste © Hashd al-Shaabi Media Office


Mindestens 45 Tote und Dutzende Verletzte

Laut Aktivisten und offiziellen Angaben forderten die Luftangriffe mindestens 45 Todesopfer in beiden Ländern. Unter 16 Getöteten im Irak seien auch Zivilpersonen, teilte ein Regierungssprecher in Bagdad am Samstag mit. Eine Zahl nannte er nicht. Zudem habe es 36 Verletzte gegeben sowie Schäden an Wohngebäuden und an Privatbesitz. Den jüngsten Zahlen der Syrischen Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit Sitz in Großbritannien zufolge wurden in Syrien mindestens 29 Mitglieder pro-iranischer Milizen getötet.