Scheich Haci Abdullah vom Stamm der Fatimi kritisiert die Angriffe des türkischen Staats auf Kurdistan und die Mitwirkung des Barzanî-Clans. Der Stamm der Fatimi hat Tausende Mitglieder in Rojava. Abdullah hat sich in Hesekê gegenüber ANF zur aktuellen Situation geäußert. Er sagt, dass die türkische Staatsführung aufgrund angeblicher „Sicherheitsbedenken“ die Region bereits seit zwölf Jahren angreift: „Sie will das Osmanische Reich zurückbringen und greift seit etwa zwölf Jahren an. Die Bevölkerung wird immer wieder in die Flucht gezwungen. Ständig wird von einer ,Sicherheitszone' gesprochen. Es geht jedoch nicht um Sicherheit, sondern um eine Besatzungszone.“
„Wir müssen die Besatzung geschlossen verhindern“
Die Angriffe folgten einem Konzept der Besatzung und Vernichtung und seien nicht auf Rojava beschränkt, betont Haci Abdullah: „Ob Rojava, Başûr, Bakur oder Rojhilat, wir sind alle eins und müssen die Besatzung geschlossen verhindern. Wenn ein Teil von uns Blut verliert, bluten wir alle. Deshalb müssen wir uns gegenseitig unterstützen. Auch unsere Nachbarn in Şengal werden angegriffen, sie sind ebenfalls unsere Geschwister.“
Abdullah spricht die Kollaboration der vom Barzanî-Clan dominierten PDK in der Kurdistan-Region Irak (KRI) an und sagt: „Es macht uns traurig und wütend, dass es einhergehend zu den Besatzungsangriffen zu Verrat kommt. Das ist gar nicht gut. Wenn wir Fotos der Barzanîs zusammen mit Erdogan und ähnlichen Personen sehen, löst das Wut aus. Das hätte nicht sein dürfen. Wir haben als Kurden die Möglichkeit, uns zusammenzuschließen und eine Einheit zu bilden. Niemand sollte dem Feind, der uns vernichten will, die Hand reichen. Der Feind hasst die Kurden und will uns auslöschen. Er greift nicht nur die Kurden an, sondern alle Bevölkerungsgruppen. Wir leben als kurdische, arabische, turkmenische und armenische Menschen zusammen. Die Besatzung werden wir niemals akzeptieren. Die Bevölkerung muss die kämpfende Guerilla unterstützen. Wir stehen bis zum letzten Blutstropfen an der Seite der Guerilla. Wenn die PKK gewinnt, gewinnen wir alle.“