Rojava: Proteste gegen Angriffe auf Kriegsversehrtenzentrum

Nach dem türkischen Drohnenangriff auf ein Rehabilitationszentrum für Kriegsversehrte in Qamişlo kam es in vielen Städten in Nord- und Ostsyrien zu Protestaktionen gegen die türkische Aggression.

Eine türkische Drohne hat am Sonntag das Rehabilitationszentrum für Kriegsversehrte in Qamişlo bombardiert. Bisherigen Berichten zufolge hat es bei dem Angriff Verletzte gegeben. Am selben Tag noch fanden in mehreren Städten Proteste gegen das türkische Kriegsverbrechen statt.

Qamişlo – Kundgebung am Angriffsort


In der Stadt Qamişlo versammelten sich die Menschen direkt vor dem angegriffenen Rehabilitationszentrum. Mehsûm Hesen, Ko-Vorsitzender des Rates der Angehörigen von Gefallenen, und Hêvî Seyîd aus dem Vorstand des Frauenrates der Angehörigen der Gefallenen im Kanton Cizîrê trugen Erklärungen auf Kurdisch und Arabisch vor. In den Erklärungen hieß es, der türkische Staat sei aufgrund der Errungenschaften der Revolution von Rojava beunruhigt und versuche daher, den Frieden in der Region zu zerstören. „Der türkische Besatzerstaat hat es auf unsere Infrastruktur abgesehen. Heute hat er unsere Versehrten ins Visier genommen, die das Volk gegen den IS-Terror verteidigt haben.“ Die Redner:innen kritisierten das Schweigen der internationalen Öffentlichkeit und riefen die betreffenden Institutionen dazu auf, Druck auf die Türkei aufzubauen, die Angriffe und Kriegsverbrechen einzustellen. Gleichzeitig wurde betont, dass der Kampf weitergehe, „um die Errungenschaften der Gefallenen zu verteidigen und die Freiheit von Rêber Apo zu erkämpfen“.

Protest in Çilaxa

Auch in Çilaxa organisierte der dortige Rat der Familien der Gefallenen eine Protestkundgebung. Vor dem Gebäude des Vereins versammelten sich Menschen. In einem Redebeitrag wurde der verbrecherische Charakter der Angriffe unterstrichen und gefordert, dass der türkischen Staat seine Angriffe auf Nord- und Ostsyrien einstellen müsse.

Versehrte protestieren in Aleppo

Im selbstverwalteten Stadtviertel Şêxmeqsûd in Aleppo organisierte der Rat der Familien der Gefallenen gemeinsam mit der Föderation der Kriegsversehrten eine Kundgebung am Platz der Gefallenen. Die Protestierenden appellierten an die internationale Koalition, die UN und die für das Völkerrecht zuständigen internationalen Institutionen, Druck auf die Türkei aufzubauen und ihre verbrecherischen Angriffe zu stoppen.

Dêrik – „Ihr Schweigen macht die internationale Anti-IS-Koalition mitverantwortlich“

Auch in Dêrik versammelten sich kurz nach dem Angriff Angehörige von Gefallenen, um gegen den Angriff zu protestieren. Die internationale Anti-IS-Koalition wurde aufgrund ihres Schweigens mitverantwortlich gemacht. Auch im Flüchtlingslager Newroz fand eine Protestkundgebung des dortigen Rates der Angehörigen von Gefallenen statt.