Rojava: Der Wille des Volkes wird siegen

Angesichts der massiven Angriffe auf die zivile Infrastruktur in Nord- und Ostsyrien ruft die Selbstverwaltung von Rojava zum weltweiten Protest und Widerstand auf.

Die türkische Armee greift erneut die zivile Infrastruktur in Nord- und Ostsyrien massiv an, hunderte Ortschaften sind ohne Strom, viele auch ohne Wasser. Die Produktion ist in weiten Teilen zum Erliegen gekommen. Im Anbetracht dieser Angriffe erklärt die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien: „Diese Angriffe sind das Ergebnis der Mentalität des türkischen Staates. Der türkische Staat versucht, das demokratische Projekt zu vernichten und den Krieg zu vertiefen. Er benutzt die regionalen und internationalen Entwicklungen, um seine feindselige, völkermörderische Politik umzusetzen. Diese Politik richtet sich besonders gegen die Völker, die den Terror bekämpfen, für die Einheit der Völker auftreten und versuchen, ein demokratisches Modell aufzubauen.“

Der türkische Staat zielt auf den Genozid ab“

Die Selbstverwaltung weist auf die unterschiedlichen Elemente der türkischen Politik hin, die auf einen Genozid hindeuten: Es finden sogenannte ethnische Säuberungen in den von der Türkei besetzten Gebieten statt und die Angriffe zielten auf eine weitere Vertreibung der Bevölkerung aus der Region ab. Diese Politik diene auch dazu, die Niederlage der türkischen Regierung zu verschleiern und die Öffentlichkeit in der Türkei zu „betrügen“. Die türkische Armee ist in ihrer Invasion in Südkurdistan (Nordirak) in die Defensive geraten und erleidet unter den permanenten Widerstandsaktionen der Guerilla schwere Verluste. Erst am Freitag waren bei einer revolutionären Operation in der südkurdischen Region Zap 61 Soldaten von der Guerilla getötet worden. Die Guerillagebiete sind von Rojava durch Landesgrenzen getrennt und es besteht auch kein organisatorischer Zusammenhang. Dass die Bombardierung von Rojava direkt nach der erfolgreichen Guerillaaktion einsetzte, zeigt den Charakter der türkischen Angriffe. Die Zivilbevölkerung von Nord- und Ostsyrien wird als leichtes Ziel betrachtet, um öffentlichkeitswirksam „Vergeltung“ für die eigene Niederlage zu üben.

Die Selbstverwaltung zeigt sich trotz der massiven Angriffe entschlossen und erklärt: „Wir werden den Aufbau unserer Region fortsetzen und den Willen unseres Volkes weiter umsetzen.“

Wir werden die Pläne des Feindes vereiteln“

In der Erklärung werden die internationalen Organisationen aufgefordert, die Gefahren der Angriffe und ihre Auswirkungen auf die humanitäre Lage und den Kampf gegen den islamistischen Terror anzuerkennen. Einige der Angriffe erfolgten in der Nähe von Hafteinrichtungen, in denen IS-Verbrecher inhaftiert sind. Das Chaos in der Region biete außerdem die Grundlage für IS-Schläferzellen, Angriffe durchzuführen und sich weiter zu reorganisieren. Die Selbstverwaltung schloss mit den Worten: „Unsere Völker sind zum Sieg entschlossen und werden die Pläne des Feindes vereiteln.“ Es folgte ein Appell an alle Menschen im In- und Ausland, ihre Proteste und den Kampf gegen die türkischen Angriffe zu verstärken.

Demonstrationen in Cizîrê am Montag

In diesem Sinne finden im Kanton Cizîrê trotz der Angriffe in sechs Städten, sowie in Qamişlo, Amûdê, Tirbespiyê, Çilaxa, Girkêlegê und Dirbêsiyê am Montag Demonstrationen statt. Eine Volksinitiative rief alle Menschen auf, an den Protesten teilzunehmen.