Revolutionäre Jugendbewegung marschiert bis Sêmalka

Die Revolutionäre Jugendbewegung Syriens will im Rahmen ihrer in den Autonomiegebieten ausgerufenen Mobilmachung einen dreitägigen Marsch zur Unterstützung des Guerillawiderstands in Südkurdistan durchführen.

Die Revolutionäre Jugendbewegung Syriens will ab dem morgigen Sonntag einen dreitägigen Marsch durch den Nordosten des Landes durchführen. Die Demonstration solle als ein „Akt der Solidarität“ mit dem Widerstand der Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten verstanden werden, erklärte Hogîr Elî, Aktivist der Jugendbewegung. „Wir fühlen uns den Kämpferinnen und Kämpfern in Avaşîn, Metîna und der Zap-Region tief verbunden. Mit der Offensive Bazên Zagrosê leisten sie Widerstand gegen die faschistischen Angriffe des türkischen Staates. Wir empfinden es als unsere Pflicht, diesen Kampf moralisch zu unterstützen“, so Elî.

Der Startpunkt der Demonstration ist Qamişlo, als Ziel wurde der Grenzübergang Sêmalka (auf südkurdischer Seite „Pêşabûr“, auch als „Fisch-Chabur“ bekannt) ausgewählt. Die Aktion findet im Rahmen der Mobilmachung statt, die die Revolutionäre Jugendbewegung Syriens im Februar anlässlich des türkischen Angriffs auf das Guerillagebiet Gare in Südkurdistan ausgerufen hatte. „Uns ist klar, dass die Invasion unter Zustimmung von Kräften wie den USA und Russland stattfindet. Diese Angriffe zielen auf die Existenz des kurdischen Volkes ab. Es wäre nicht das erste Mal, dass der türkische Staat den Kurdinnen und Kurden einen Genozid androht“, fügte Elî hinzu.

Imrali-Isolation ebenfalls Thema

„Wir werden bei dem Marsch auch die zerstörerischen Haftbedingungen thematisieren, denen Abdullah Öcalan auf der Gefängnisinsel Imrali ausgesetzt ist“, sagte Elî. Seit fast zwei Jahren wird der kurdische Vordenker wieder vollständig von seinem Rechtsbeistand abgeschottet. Ihm wird ein Haftregime auferlegt, das auf körperliche und physische Vernichtung abzielt. Das letzte Mandantengespräch auf Imrali hat am 7. August 2019 stattgefunden – erstmals nach acht Jahren Kontaktsperre. Den letzten Angehörigenbesuch erhielt Öcalan am 3. März 2020. Danach wurde ihm nur zwei Mal telefonischer Kontakt mit seinen Verwandten gewährt. Auch seine drei Mitgefangenen Ömer Hayri Konar, Veysi Aktaş und Hamili Yıldırım werden von ihrer Außenwelt isoliert.