Bei einem Vergeltungsangriff der kurdischen Guerilla gegen die türkische Armee sind in der Provinz Agirî (tr. Ağrı) mehrere Militärs ums Leben gekommen. Außerdem wurde Rüstungsgut zerstört, darunter ein Panzerfahrzeug vom Typ Cobra. Das teilt die Pressestelle der Volksverteidigungskräfte HPG (Hêzên Parastina Gel) in einer aktuellen Stellungnahme mit. Gewidmet wurde die Aktion den sechs Guerillakämpferinnen, die Ende April in Amed (Diyarbakir) gefallen sind.
Der Vergeltungsschlag in Agirî fand am Donnerstagabend anlässlich der „revolutionären Offensive „Dem Dema Azadiyê ye“ (Es ist Zeit für Freiheit) am türkisch-iranischen Grenzübergang Gürbulak statt. Die Guerilla ging von zwei Seiten gegen Einheiten vom Objektschutz für Grenzkontrollen vor. Bei dem „koordinierten Beschuss“ wurden zwei Cobra-Fahrzeuge getroffen, eines davon „samt seinen Insassen vernichtet“. Infolge des Beschusses des zweiten Wagens sowie zweier Militärstellungen suchten die darin befindlichen Soldaten Schutz in einem Zelt, das ebenfalls von der Guerilla ins Visier genommen wurde. Wie viele Militärs insgesamt bei den Aktionen getötet wurden, konnte nicht festgestellt werden.
Gefechte in Metîna
Wie die HPG weiter berichten, finden im Guerillagebiet Metîna in Südkurdistan heftige Gefechte statt. Am Freitagvormittag versuchten türkische Besatzungstruppen demnach, vom Gipfel Zendûra aus tiefer in irakisches Territorium einzudringen. Das Ziel der Operationseinheiten seien nahegelegene Dörfer, darunter die Ortschaft Kêste und assyrisches Siedlungsgebiet. „Die Auseinandersetzungen zwischen unseren Kräften und den Besatzern dauern in aller Intensität an“, heißt es. Weitere Informationen werden zeitnah veröffentlicht.
Luftangriffe und Truppenabsetzungen
In Avaşîn sind in der Nacht zu Freitag die Gebiete Şukê, Mervanos und Mamreşo von türkischen Kampfhubschraubern bombardiert worden. Anschließend wurden weitere Truppen in die Region abgeseilt.