QSD: Wahllose und intensive Angriffe auf Wohngebiete

Südlich von Kobanê werden bewohnte Gebiete von der türkischen Armee und ihren Verbündeten weiterhin wahllos und intensiv bombardiert. Die QSD wehrten wieder Durchbruchsversuche ins Autonomiegebiet ab, zwei Kämpfer wurden verletzt.

Besatzungsangriffe auf Nord- und Ostsyrien

Bei einem Kamikazedrohnen-Angriff pro-türkischer Söldner auf Stellungen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) sind zwei QSD-Kämpfer leicht verletzt worden. Das teilte das Bündnis am Montag in einer Bilanz zum derzeitigen Kriegsgeschehen in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien mit. Der Drohnenangriff ereignete sich demnach am Sonntag an der Front von Dair Hafir, einer Kleinstadt südlich von Minbic. Laut QSD-Angaben setzten Milizen der Türkei-gesteuerten Islamistentruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) bei dem Angriff insgesamt fünf sogenannte Selbstmorddrohnen ein.

Gefechte am Tişrîn-Damm

Auch gegen die Front am Tişrîn-Staudamm verübten die Dschihadisten Attacken gegen Positionen der QSD, hieß es in dem Bericht weiter. Das Bündnis sprach von „heftigen Zusammenstößen“, die in der Folge im Umland der Dammanlage ausbrachen und zu Verlusten in den Reihen der SNA führten. Die Luftverteidigungseinheit der QSD waren ebenfalls im Einsatz und konnten eine unbemannte Drohne abschießen. An der Qereqozax-Brücke südlich von Kobanê wehrten die Kämpferinnen und Kämpfer mehrere Durchbruchsversuche ab, die unter dem Feuerschutz türkischer Luftwaffe und Artillerie gestartet wurden. Hier sei es ebenfalls zu Toten und Verletzten bei der SNA gekommen, die genaue Zahl konnte aber nicht festgestellt werden.

Kein Ende der eskalierenden Angriffe auf Sirrîn und Umgebung

Die QSD wiesen darüber hinaus darauf hin, dass sich weiterhin kein Ende der eskalierenden Angriffe der türkischen Armee und ihrer Verbündeten auf zivile Siedlungsgebiete am Ostufer des Euphrat-Flusses abzeichnet. Zahlreiche Dörfer und andere bewohnte Gebiete südlich von Kobanê wurden am Sonntag wieder „intensiv und wahllos“ mit Artillerie, Panzern und Mörsern beschossen, heißt es in dem Bericht. Mehr als 90 Geschosse seien eingeschlagen, darunter in den Ortschaften Tîna (al-Tineh), Cadê (al-Ja’aada), Bîr Hiso (Bir Hesu), Dîkan (Dekan), Xeseq (Ghasaq) und Melhe (Malha).

Raketenangriff auf Dorf bei Ain Issa

Im Zuge der Angriffe sei es zu erheblichen Schäden an ziviler Infrastruktur sowie an einem Kraftwerk in der Gemeinde Sirrîn (Sarrin) gekommen, teilten die QSD weiter mit. Auch Hügelgelände rund um die Brücke Qereqozax, die einen wichtigen Übergang über dem Euphrat darstellt, wurde von Besatzungstruppen ins Visier genommen. Nahe der rund 60 Kilometer südöstlich von Sirrîn gelegenen Kleinstadt Ain Issa verzeichneten die QSD zudem einen Raketenangriff auf das Dorf Abu Surra. Dabei seien Häuser und Grundstücke beschädigt worden. Über Opfer in der Zivilbevölkerung liegen keine Hinweise vor.