Verletzter bei Beschuss von Gemeinde bei Kobanê

In Wohngebieten südlich von Kobanê sind Artilleriegranaten eingeschlagen, ein Bewohner wurde verletzt. Ziel der Angriffe waren Dörfer am Ostufer des Euphrat.

Artilleriefeuer auf Dörfer bei Sirrîn

Im Kanton Firat ist ein Mensch durch Artilleriefeuer türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen verletzt worden. Bei dem Opfer handelt es sich um einen Bewohner eines Dorfes nahe der südlich von Kobanê gelegenen Gemeinde Sirrîn (Sarrin). Er sei in ein örtliches Krankenhaus gebracht worden, hieß es aus Sicherheitskreisen. Nähere Informationen zu seinem Zustand lagen zunächst nicht vor.

Der Verletzte wohnt im Dorf Melhe (auch Malha), das am Ostufer des Euphrat liegt. Auch in den benachbarten Ortschaften Tîna (al-Tineh), Bîr Hiso (Bir Hesu) und Sîna (al-San’a) schlugen am Sonntag von Besatzungstruppen abgefeuerte Geschosse ein. Nach Angaben von Sicherheitsbehörden verursachten die Bombardierungen Schäden an der zivilen Infrastruktur. Das Ausmaß sei aber noch nicht abzuschätzen.

Die Dörfer in und um Sirrîn werden seit Ende vergangenen Jahres täglich von türkischer Luftwaffe oder Artillerie bombardiert. Laut der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) wird damit bezweckt, die Bevölkerung zu zermürben und zu vertreiben. Die Angriffe finden parallel zu der Anfang Dezember am Westufer des Euphrat eingeleiteten Besatzungsoffensive der Türkei und ihrer islamistischen Proxytruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) statt.

Von ANHA veröffentlichtes Video soll Einschläge bei Sirrîn zeigen

Der türkische Staat versucht mit der Offensive, den Tişrîn-Damm und die Qereqozax-Brücke einzunehmen und die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) für einen weiteren Vormarsch bis zur symbolträchtigen Grenzstadt Kobanê östlich des Euphrat-Flusses zu drängen. Die QSD halten mit einer Offensive zur Selbstverteidigung dagegen.

Titelfoto: Platz der freien Frau in Kobanê