QSD verurteilen „barbarische“ Angriffe auf Friedenswache

Die Demokratischen Kräfte Syriens verurteilen die türkischen Luftangriffe gegen Teilnehmende einer Friedenswache am Tişrîn-Damm als „kriminellen und barbarischen Akt“. Die internationale Staatengemeinschaft müsse gegen diese Kriegsverbrechen aktiv werden.

Forderung nach Ahndung von Kriegsverbrechen

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) haben die Luftangriffe der Türkei und ihrer Söldnertruppe SNA gegen Teilnehmende einer Friedenswache scharf verurteilt. Das multiethnische Bündnis nannte die Bombardierungen in einer Mitteilung am Donnerstag einen „kriminellen und barbarischen Akt“ und warf der Türkei schwere Kriegsverbrechen vor. Die internationale Gemeinschaft wurde von den QSD aufgefordert, ihr dröhnendes Schweigen zu den Völkerrechtsbrüchen des türkischen Staates zu beenden.

Die türkische Armee hat gestern und heute Teilnehmende der zivilen Mahnwache an der Tişrîn-Talsperre bei Minbic aus der Luft angegriffen. Bei den Bombardierungen kamen nach Angaben der Behörden der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) vier Menschen ums Leben, mindestens 29 weitere wurden verletzt. Bei allen Opfern soll es sich um Zivilpersonen handeln, unter den Verwundeten seien mehrere Medienschaffende. Bereits zum Start der Friedensinitiative am Mittwoch vor einer Woche hatte es Tote und Verletzte infolge türkischer Drohnenangriffe gegeben.

Neben Angriffen auf die Zivilbevölkerung finden an der Staudammanlage auch Luft- und Bodenschläge durch das Militär des NATO-Staates Türkei sowie die von Ankara gesteuerte Dschihadistenallianz „Syrische Nationalarmee“ (SNA) statt. Die Energieanlage befindet sich bereits seit dem 8. Dezember im Fokus einer Besatzungsoffensive und ist schwer beschädigt. Laut den QSD sei es nur eine Frage der Zeit, bis es zu einem Dammbruch kommt, der eine verheerende Überflutung mit Auswirkungen bis in den Irak auslösen könnte. „Auch für dieses Kriegsverbrechen sind einzig die Türkei und ihr Präsident Recep Tayyip Erdoğan verantwortlich“, betonte das Bündnis.

Lebensader Tişrîn-Talsperre

Die gut 30 Kilometer südöstlich von Minbic gelegene Tişrîn-Talsperre gilt als wichtige Lebensader für die Region Nord- und Ostsyrien. Sie stellt nicht nur eine wichtige Wasser- und Energiequelle für Minbic, Kobanê und weitere Gebiete des Landes dar, sondern ist auch für den Verlauf möglicher weiterer Auseinandersetzungen zwischen den QSD und der pro-türkischen SNA von Belang. Sollten die Erdoğan-treuen Milizen den Staudamm einnehmen, droht eine Offensive auf die symbolträchtige Stadt Kobanê.