Erfolgreiche Selbstverteidigung
Bei Auseinandersetzungen nahe der Tişrîn-Talsperre sind nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) mindestens zwölf Söldner der Türkei-treuen Dschihadistenkoalition „Syrische Nationalarmee“ (SNA) getötet worden, weitere wurden verletzt. Die Islamisten wurden laut dem Bündnis bei Gefechten getötet, die am Dienstag am Syriatel-Hügel infolge von Durchbruchsversuchen der SNA ausbrachen. Das Massiv lieg am Westufer des Euphrat und ist von strategischer Bedeutung, da man von dort den Tişrîn-Damm sowie wichtige Versorgungswege überblickt.
Nach QSD-Angaben wurde bei den Kämpfen „eine ganze Söldnereinheit“ ausgeschaltet. Darüber hinaus seien mehrere Stellungen der SNA zerstört worden, die als Ausgangsbasis für Angriffe der Besatzungstruppen auf Positionen des multiethnischen Bündnisses sowie Dörfer der Zivilbevölkerung dienten. Die QSD berichteten auch von der Entschärfung mehrerer Minen, die von pro-türkischen Söldnern rund um den Syriatel-Hügel verlegt worden seien.
Weitere Gefechte zwischen den QSD und der sogenannten SNA gab es am Vortag an der Tişrîn-Front, nachdem es dort ebenfalls zu einem versuchten Durchbruch kam. Auch hier habe es Tote in den Reihen der Besatzer gegeben, die genaue Zahl sei aber nicht feststellbar gewesen, heißt es. „Unsere Kämpfer:innen nahmen die Söldner aus drei Richtungen ins Visier und überrannten ihre Stellungen, bevor sie vollständig vernichtet wurden. Einige von ihnen mussten flüchten“, so die QSD.
An der weiter nördlich gelegenen Qereqozax-Brücke führten die QSD eine gezielte Operation gegen Stützpunkte der türkischen Armee durch. Die Aktion in einem Gebiet auf der Westseite des Euphrat sei in Reaktion auf mehr als 40 Artillerieangriffe erfolgt, die von Besatzungstruppen kurz zuvor auf mehrere Dörfer auf der anderen Seite des Flussufers verübt wurden. Das Ausmaß der feindlichen Verluste sei noch unklar. Die QSD berichten allerdings von schweren Sachschäden an Häusern und Grundstücken der Dorfbevölkerung durch die Einschläge von Artillerie-, Panzer-, Raketen- und Mörsergranaten.
Recht auf legitime Selbstverteidigung
Die Aktionen der QSD seien „im Rahmen des Rechts auf legitime Verteidigung“ erfolgt. Zugleich dienten sie als Vergeltung für die andauernde türkisch-dschihadistische Besatzung der Efrîn-Region, die sich gestern zum siebten Mal jährte, sowie für den türkischen Drohnenangriff von Sonntagnacht auf das bei Kobanê gelegene Dorf Berxbotan, durch den zehn Mitglieder einer kurdischen Familie getötet wurden, darunter die beiden Eltern und acht ihrer Kinder. Darüber hinaus meldete das Bündnis, dass türkische Kampfflugzeuge und Überwachungsdrohnen nahezu ununterbrochen im Luftraum über Kobanê, Ain Issa und umliegende Regionen verbleiben und Aufklärungsflüge durchführen.