Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) machen auf provokative Truppenbewegungen an den Frontlinien zu Serêkaniyê, Girê Spî und Ain Issa sowie Teilen von Minbic durch dschihadistische Besatzungsmilizen der Türkei aufmerksam. Wie der Presseverantwortliche Ferhad Şami am Montagabend mitteilte, wurden hunderte Söldner am späten Nachmittag von Panzereinheiten der türkischen Armee an Knotenpunkte zwischen der Besatzungszone und den Autonomiegebieten Nord- und Ostsyriens eskortiert. „Mehrmals ist versucht worden, unsere Kräfte zu provozieren. Insbesondere im Osten und Westen von Ain Issa, wo die QSD weiterhin Zurückhaltung üben, sich an das Deeskalationsabkommen halten und für jeden Notfall bereit sind, wurden diese Beobachtungen gemacht”, erklärte Şami.
In den letzten Wochen mehren sich die Anzeichen einer möglicherweise bevorstehenden neuen Invasion der Türkei in Nord- und Ostsyrien. So kündigten der türkische Präsident Recep Tayyip Erdoğan und andere Regierungsvertreter Anfang Oktober eine „Säuberung von Terroristen” in Nordsyrien an. Ende Oktober ließ sich dann die Regierung vom Parlament in Ankara einen Blankoscheck für grenzüberschreitende Operationen innerhalb der nächsten zwei Jahre ausstellen. Seitdem nehmen die Truppenkonzentrationen in der Besatzungszone zu. Demgegenüber sind die QSD entschlossen, Nord- und Ostsyrien gegen einen weiteren Angriffskrieg zu verteidigen.
„Die QSD hatten bei ihrer Mission zur Befreiung der Bevölkerung und ihrer Gebiete vom IS-Terror tausende Gefallene und Verwundete zu beklagen. Für uns ist die Verteidigung dieser Regionen eine grundlegende und historische Pflicht, so dass wir nicht zögern werden, weitere Opfer zu bringen, um den Schutz aufrechtzuerhalten”, sagte Ferhad Şami. Auf dieser Grundlage werde die Haltung der Bevölkerung in Tabqa, Raqqa, Minbic, Deir ez-Zor und allen anderen Gebieten, die im Norden und Osten des Landes von den QSD befreit worden waren, und die Unterstützung der Gesellschaft für das multiethnische Bündnis geschätzt, so Şami.
Den „Gerüchten und Lügen” anderer Kräfte wiederum über angebliche militärische Erfolge gegen die Autonomiegebiete sollte keine Beachtung geschenkt werden, fordert der QSD-Pressesprecher. Stattdessen sollten offizielle Quellen als Grundlage der Informationsgewinnung hinsichtlich der militärischen und politischen Entwicklungen in den selbstverwalteten Regionen hinzugezogen werden. In den letzten Tagen verbreiteten pro-türkische Besatzungsmilizen wiederholt Gerüchte über tödliche Drohnenangriffe gegen die QSD. Ferhad Şami wies diese Behauptungen zurück und sprach von einer „militärischen Bankrotterklärung“ der Besatzer.