QSD nehmen mutmaßliche Dschihadisten fest

Die QSD gehen weiter gegen Zellenstrukturen der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ vor. Bei einem von Koalitionstruppen unterstützten Einsatz nahe Şedadê wurden zwei mutmaßliche Terroristen festgenommen.

Für Anschläge verantwortlich

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) setzen ihre Operationen gegen das Zellennetzwerk der Dschihadistenmiliz „Islamischer Staat“ (IS) fort. Wie das Bündnis am Montag mitteilte, hat die QSD-Einheit für militärische Operationen (TOL) in der Nähe von Hesekê zwei mutmaßliche IS-Terroristen festgenommen. Der von der internationalen Anti-IS-Koalition unterstützte Zugriff auf die beiden Männer fand den Angaben nach in Safyan statt, einer Gemeinde südwestlich von Şedadê (asch-Schaddadi). Dabei wurden auch mehrere Waffen, darunter Maschinengewehre und passende Munition sowie Dolche und Messer sichergestellt.

Die Namen der Festgenommenen gaben die QSD mit Issa Mohamed H. alias Abu Hamza und Abdullah Mohamed H. alias Abu Omar an. Die beiden Syrer, die dem Nachnamen nach wohl in einem Verwandtschaftsverhältnis stehen, würden verdächtigt, für eine Reihe von Anschlägen gegen militärische und zivile Ziele in der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens verantwortlich zu sein und sollen demnächst an die Justiz der Selbstverwaltung überstellt werden. Ob es sich bei ihnen um Brüder oder Vettern handelt, dazu äußerten sich die QSD nicht.

Die Verdächtigen und ihre Ausrüstung © QSD/Handout

IS-Zellen immer noch aktiv

Der IS hatte 2014 weite Teile des Irak und Syriens überrannt und eine Schreckensherrschaft installiert. Über die Staatsgrenzen hinweg rief die Terrororganisation ein „Kalifat“ aus und verübte Massaker, denen unzählige Menschen zum Opfer fielen. Allein im ezidischen Şengal im Nordirak wurden 10.000 Menschen vom IS ermordet.

2017 konnte der IS aus dem Irak und zwei Jahre später aus Syrien vertrieben werden. Doch mit der Zerschlagung seiner Territorialherrschaft hat der IS seine militärische Taktik und Operationsmethoden geändert und setzt verstärkt auf kleinere Netzwerke und klandestine Zellen. Solche Untergrundstrukturen operieren vor allem im syrisch-irakischen Grenzgebiet.

Nach mehreren großangelegten Operationen der QSD konnten viele dieser Netzwerke zerschlagen werden. Dennoch ist der IS in der Lage sich immer wieder neu zu formieren und Anschläge zu verüben, da er die Unterstützung sowohl des türkischen als auch des syrischen Staates genießt. Beide Regionalmächte haben ein großes Interesse an einer Destabilisierung der Region Nord- und Ostsyrien, um einen Einfall bzw. eine Annexion vorzubereiten.

Foto: Anti-IS-Operation in Camp Hol, Symbolbild © YPG