QSD legen Bilanz über Angriffe vom Freitag vor

Die QSD verzeichneten am Freitag 21 Luftschläge und mehr als 70 Bodenangriffe der türkischen Armee auf Nord- und Ostsyrien. Die Kampfverbände des Bündnisses reagieren auf die Militärgewalt mit Angriffen gegen Besatzungsstützpunkte.

Das Pressezentrum der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hat eine Übersicht zum Kriegsgeschehen vom Freitag in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien vorgelegt. Die einzelnen Angriffe, die von der Türkei und ihren dschihadistischen Hilfstruppen am Freitag in Qamişlo, Minbic, Efrîn, Şehba, Kobanê, Ain Issa, Til Temir, Zirgan und Amûdê verübt wurden, sehen im Detail wie folgt aus:

- Angriffe mit Kampfflugzeugen: 7

- Angriffe mit unbemannten Kampfdrohnen: 14

- Angriffe mit Artillerie (Mehrfachraketenwerfer, selbst fahrende und gezogene Geschütze, gepanzerte Fahrzeuge: 74

- Angriffe mit DSchK-Maschinengewehr: 1

- Sniper-Attentate: 1

Ziele der Angriffe

Bei den Zielen der in der Bilanz für Freitag aufgelisteten Angriffe handelt es sich nach QSD-Angaben unter anderem um:

- Stellungen/Stützpunkte der syrischen Regime-Truppen: 4

- Krankenhäuser: 2

- Wasserpumpstationen: 1

- Tankstellen: 7

- Energieerzeugungsanlagen: 2

QSD reagieren mit Angriffen auf Besatzungsstützpunkte

Der NATO-Staat Türkei führt seit Donnerstag eine sogenannte „Luft-Boden-Offensive“ gegen nordostsyrisches Autonomiegebiet durch und begründet dies mit einem Angriff der in Syrien nicht präsenten Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) in Ankara. Zwei Kämpfer der PKK-Guerilla hatten vor rund einer Woche eine Fedai-Aktion vor dem Innenministerium in der türkischen Hauptstadt umgesetzt. Dabei waren zwei Polizisten leicht verletzt worden, die an der Aktion beteiligten Kämpfer kamen ums Leben.

Der türkische Luftterror, der von Ankara mit dem Recht auf Selbstverteidigung gerechtfertigt wird, richtet sich gezielt gegen die lebenswichtige Infrastruktur der Zivilbevölkerung von Nord- und Ostsyrien. Mehr als zwei Millionen Menschen sind derzeit von der Grundversorgung abgeschnitten, eine Wasser- und Stromversorgung existiert in Hesekê, Qamişlo und Amûdê so gut wie nicht mehr. Angriffe auf zivile Infrastruktur und Siedlungsgebiete stellen Kriegsverbrechen dar.

Die QSD reagieren auf die laufende Angriffswelle der Türkei ihrerseits mit Gegenangriffen, die sich gegen Stützpunkte in der türkischen Besatzungszone Nordsyriens richten. Erste Operationen hatten Kampfverbände bereits am Donnerstag nördlich von Til Temir durchgeführt. Dabei waren den QSD zufolge mindestens fünf türkische Soldaten getötet und Dutzende weitere verletzt worden.

Wie das multiethnische Bündnis heute mitteilte, wurden die Einsätze am Freitag fortgesetzt. Im Fokus waren demnach Besatzungsstützpunkte nördlich und westlich von Ain Issa sowie südlich der bereits seit 2019 von der Türkei besetzten Stadt Serêkaniyê (ar. Ras al-Ain). Dabei sollen wieder mehrere Angehörige des türkischen Militärs getötet und verletzt worden sein. Details wollen die QSD noch bekanntgeben.

Titelbild zeigt Löscharbeiten beim Umspannwerk im Industriegebiet von Qamişlo am nördlichen Stadtrand nahe des Bezirks Miselûn (ar. Maysalun) nach einem türkischen Luftangriff am 5. Okotber 2023 | Foto: QSD