Die Region Ain Issa wird mit Artillerie und Infanterie nahezu täglich von der Türkei und den Söldnertruppen der sogenannten Syrischen Nationalarmee (SNA) angegriffen. Am 18. Dezember griff die SNA die an der strategisch wichtigen Schnellstraße M4 gelegenen Dörfer Jahbal und Mişêrfa an. Gleichzeitig beschoss die türkische Armee Ain Issa mit Artilleriegranaten.
Zweitägiges Gefecht
Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) erwiderten den Angriff und stoppten den Vormarsch der Besatzungstruppen in einem zwei Tage andauernden Gefecht. Dabei wurden zwölf der Angreifer getötet und eines ihrer Militär-Fahrzeuge zerstört. Einer der an der Verteidigung beteiligten QSD-Kommandanten ist Ziyad Haleb. Er äußerte gegenüber ANHA: „Die Besatzungstruppen griffen am 18. Dezember gegen 17.30 Uhr an. Unsere Kräfte erwiderten das Feuer im Rahmen der legitimen Selbstverteidigung.“
Obwohl die Angreifer gestoppt werden konnten, verbreiteten türkische Staatsmedien die Meldung, zwei Dörfer seien eingenommen worden. Haleb dementiert diese Behauptung: „Die Erklärungen in der Presse und den sozialen Medien sind gelogen. Die genannten beiden Dörfer befinden sich unter unserer Kontrolle. Sie werden allerdings immer wieder vom türkischen Militär und seinen Söldnern angegriffen. Die Kämpfe dauerten zwei Tage lang an. Soweit wir es feststellen konnten, wurden zwölf der Söldner getötet und ein Militärfahrzeug zerstört. Wir werden verhindern, dass die Söldner hier eindringen.“
Propaganda in den türkischen Medien
Das regierungsnahe Boulevardblatt Yeni Akit verbreitete ein Video, auf dem Dschihadisten der Nationalarmee zu sehen sind, die in der Dunkelheit verkünden, die Dörfer Jahbal und Mişêrfa eingenommen oder - wie es die türkische Regierung formuliert - „von der PKK gesäubert“ zu haben. Neue Gefechte und Angriffe der SNA auf Jahbal in der Nacht zum 21. Dezember belegen das Gegenteil.