Nach Wochen der relativen Ruhe in der ostsyrischen Region Deir ez-Zor sind erneut Auseinandersetzungen zwischen Verbänden der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) und bewaffneten Gruppen, die dem Sicherheitsapparat des Damaszener Regimes angehören, ausgebrochen. Wie die QSD mitteilen, drangen mehrere Gruppen, unter denen sich auch Angehörige Iran-treuer Milizen befinden sollen, in der Nacht zum Montag begleitet von wahllosem Artilleriebeschuss aus der Stadt Al-Mayadin in Diban ein.
Den QSD gelang es eigenen Angaben nach, zwei der Gruppen in der Kleinstadt in einen Kessel einzuschließen und umgehende Sicherheitsmaßnahmen zum Schutz der Bevölkerung zu leisten. Der Militärrat von Hajin verhängte eine Ausgangssperre, um die Verbringung von Zivilpersonen in sichere Gebiete zu gewährleisten und zu verhindern, dass sie von den Angreifern als menschliche Schutzschilde missbraucht werden. Die Operation zur Ergreifung geflüchteter Söldner läuft auf Hochtouren.
Die südlich von Deir ez-Zor gelegene Kleinstadt Diban, die auch Ziban genannt wird, war bereits Ende August im Zuge einer groß angelegten Sicherheitsoperation der QSD gegen IS-Zellen und andere bewaffnete Gruppierungen, die aus dem vom syrischen Regime kontrollierten Gebiet am Westufer des Euphrat in die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien (AANES) eingesickert waren, Schauplatz von Gefechten gewesen. Die jüngsten Attacken deuten darauf hin, dass das Regime einen neuerlichen Versuch startet, Chaos in der Region zu stiften.
Neben Außenposten der QSD nahmen die Angreifer in Diban auch zivile Siedlungen ins Visier. Wahlloser Beschuss mit Mörsergranaten und Artillerie habe dazu geführt, dass mehrere Bewohnerinnen und Bewohner verletzt wurden und Sachschaden an ihrem Eigentum entstanden ist. Unter den Angreifern gebe es ebenfalls mehrere Verletzte und auch Tote, die Zahl war zuletzt aber noch unklar. Einige von ihnen wurden von den QSD bereits zurück in Gebiete unter der Kontrolle des syrischen Regimes verbracht.
Die QSD hatten vom 27. August bis zum 8. September eine „Operation Sicherheitsverstärkung“ in Deir ez-Zor durchgeführt. Bei den bewaffneten Auseinandersetzungen kamen neun Zivilpersonen und 25 Kämpfer:innen der QSD ums Leben, 23 Angehörige der bewaffneten Gruppen wurden neutralisiert und weitere 21 Personen festgenommen. Unter ihnen befanden sich vier Söldner der syrischen Regimemiliz Difa al-Watani (auch National Defense Forces, kurz NDF) und zwei IS-Mitglieder.