QSD: 1920 Artilleriegranaten auf Rojava im August

Die QSD haben die August-Bilanz der türkischen Angriffe veröffentlicht. Mindestens 180 Raketen-, schwere Artillerie- und Mörserangriffe fanden statt, 17 Mal wurde die Region mit Drohnen angegriffen, 1920 Granaten detonierten, 39 Personen wurden getötet.

Der August war geprägt von massiven Drohnen- und Artillerieangriffen auf Nord- und Ostsyrien. Dabei wurden 39 Personen, 18 von ihnen Zivilist:innen, getötet.

Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) bilanzieren: „Die türkischen Invasionstruppen und ihre Söldner setzten ihre Angriffe auf Nord- und Ostsyrien im August fort. Dabei wurden viele Zivilist:innen getötet und verletzt. Häuser wurden beschädigt, Moscheen, Kirchen und Schulen wurden attackiert. Die Angreifer zielten auch auf zivile Autos und Bäuer:innen, die auf ihren Feldern arbeiteten.

Bei den Angriffen wurden alle möglichen Waffen eingesetzt. Vor allem Fahrzeuge und zivile Einrichtungen wurden mit bewaffneten Drohnen angegriffen. Es wurde versucht, in die Region einzufallen, aber unsere Kräfte vereitelten diese Bemühungen.“

Die QSD haben folgende Angriffe registriert:

Süden von Efrîn:

Die Bilanz der Angriffe auf die Dörfer Bênê, Ibîn, Aqibe, Ziyaret, Tinib und Meyasê im Süden von Efrîn sieht folgendermaßen aus:

24 Angriffe mit schwerer Artillerie, Panzern, Raketen und Mörsern.

766 von Panzern oder Haubitzen abgefeuerte Granaten

Dabei wurde ein Kind aus dem Dorf Basil bei Şêrawa und ein Soldat des syrischen Regimes verletzt, sowie Häuser von Zivilist:innen beschädigt.

Şehba:

Im August setzte die türkische Armee ihren Beschuss vieler Regionen des Kantons Şehba fort. Besonders betroffen waren Tel Rifat und seine Umgebung. In diesem Zusammenhang wurden mehrere Zivilist:innen verletzt und getötet. Darüber hinaus kam es zu schweren Sachschäden.

Dort fanden 46 Angriffe statt, drei Mal attackierten Drohnen die Region. Einer der Drohnenangriffe richtete sich gegen eine Stellung der syrischen Regierungstruppen, ein weiterer gegen das Stadtzentrum von Tel Rifat. Bei mehreren Angriffen wurden Sachschäden verursacht.

623 Granateneinschläge wurden registriert.

Es wurden 16 Zivilist:innen verletzt und es entstand Sachschaden.

Ain Issa und Umgebung:

Die türkische Armee griff im August auch vermehrt Ain Issa und die Schnellstraße M4 an.

Es wurden 41 Angriffe mit Panzern, Raketen, schwerer Artillerie, Mörsern und Raketen verübt. Die Wasserverteilungszentralen der Dörfer Hişe und Fatse sowie Häuser und Felder von Zivilist:innen wurden zweimal mit bewaffneten Drohnen angegriffen. Beide Dörfer sowie die Ortschaften im Westen von Girê Spî wurden vom Strom abgeschnitten.

412 Granaten schlugen in dem Gebiet ein.

Angriffe auf Til Temir und Umgebung:

Auch in Til Temir kam es zu Drohnen und Artillerieangriffen. Viele Zivilist:innen und Kämpfer:innen sowie Soldaten der syrischen Regierung wurden getötet, an Telefonmasten und zivilen Siedlungen entstand Sachschaden.

Til Temir und die Umgebung wurden 25 Mal angegriffen. Drei Mal wurden dabei bewaffnete Drohnen eingesetzt. Dabei wurden zwei Kämpfer des Militärrats der Suryoye getötet.

Außerdem sind sechs Zivilist:innen, unter ihnen vier Schüler:innen, getötet worden. Fünf Zivilist:innen, unter ihnen ein Kind, wurden verletzt. Auch drei Soldaten der Regierung in Damaskus, unter ihnen ein Offizier, wurden verletzt. Die Schäden betrafen die Häuser und das Eigentum von Zivilist:innen sowie einen Fernmeldeturm.

Qamişlo und Umgebung:

Das Stadtzentrum von Qamişlo wurde von einer bewaffneten Drohne attackiert. Dabei wurden mehrere Zivilist:innen verletzt. Außerdem wurden ländliche Gebiete mit schwerer Artillerie beschossen und die Gebiete um Dirbêsiyê und Tirbespiyê attackiert.

Es gab 24 Angriffe, acht in Dirbêsiyê und vier in Tirbespiyê. Darüber hinaus fanden drei Drohnenangriffe statt. Dabei wurden zwei zivile Fahrzeuge attackiert. Ein Angriff fand im Stadtteil Wista von Qamişlo und ein weiterer in der Umgebung der Stadt statt.

43 Granaten schlugen in der Region ein. Bei den Angriffen wurden fünf Zivilist:innen, zwei von ihnen Kinder, getötet.

In Qamişlo wurden neun Kämpfer:innen getötet, darunter vier Mitglieder der Selbstverteidigungskräfte, die das „Covid-19“-Krankenhaus bewachten. 19 Menschen wurden verwundet, darunter drei Kämpfer:innen, acht Minderjährige und ein syrischer Soldat.

Kobanê und Umgebung:

Der türkische Staat griff die Stadt Kobanê und ihre Umgebung mit schweren Waffen an. Dabei sind etliche Zivilist:innen getötet worden. Darüber hinaus wurde eine Stellung der Regierungstruppen bei Kobanê von türkischen Kampfflugzeugen attackiert und mehrere Soldaten getötet.

Vier Angriffe, einer davon mit Panzern, wurden durchgeführt. Ein Angriff wurde mit Kampfflugzeugen geflogen.

Zwei Zivilist:innen, unter ihnen ein Kind, wurden getötet und vier Mitglieder der Regierungstruppen kamen ums Leben.

Fünf Personen, unter ihnen ein Kind und drei Regierungssoldaten wurden verletzt. Gleichzeitig entstand Sachschaden.

Amûde und Umgebung:

Die türkische Armee hat ihre Angriffe ausgeweitet und die Region um Amûdê mit Panzern, Drohnen und Artillerie angegriffen. Dabei wurden auch mehrere Kämpfer:innen getötet. Unter anderem wurden Journalist:innen von Rojava TV ins Visier genommen.

Die Region wurde fünf Mal aus Panzern und drei Mal mit Drohnen angegriffen. Ziel der Drohnen waren Stellungen der Selbstverteidigungskräfte und von Regierungstruppen. Fünf Kämpfer:innen sind bei den Angriffen gefallen.

Westen von Girê Spî

Der türkische Staat und seine Söldner griffen die Gebiete westlich der besetzten Region Girê Spî an. Die Bilanz für August sieht wie folgt aus: Bei sechs Angriffen schlugen 18 Granaten auf dem Gebiet ein.

Minbic und Umgebung:

Auch das Umland von Minbic sowie die Dörfer nördlich der Stadt wurden mit Mörsern und Artillerie angegriffen. Dabei entstand schwerer Schaden an zivilen Siedlungen.

Bei zwei Angriffen schlugen 55 Artilleriegranaten in der Region ein.