Parallel zu den Invasionsangriffen des türkischen Staates seit dem 9. Oktober 2019 haben die Bombenanschläge in den Städten Nordostsyriens zugenommen. Der letzte Anschlag wurde in Qamişlo durchgeführt, wo am 11. November zwei Bomben explodierten. Nach Angaben der Autonomieverwaltung steckt der türkische Staat hinter den Explosionen.
Wie Bedih Huso als Pressesprecher der Kräfte der inneren Sicherheit in der Region Cizirê gegenüber ANF erklärte, haben die beiden Anschläge in Qamişlo koordiniert stattgefunden. Durch die erste Detonation wurde eine dritte Explosion ausgelöst.
„Zuerst explodierte eine Autobombe auf der El-Wehde-Straße. Dadurch geriet ein anderes Fahrzeug in Brand, das ebenfalls explodierte. Die zweite Detonation vor der Qadisiye-Schule und der chaldäischen Kirche wurde durch ein mit Sprengstoff präpariertes Motorrad ausgelöst. Hier entstanden nur materielle Schäden. An beiden Stellen waren nur Zivilisten und keine bewaffneten Kräfte. Bei der ersten Explosion starben fünf Menschen, 26 Menschen wurden verletzt", so Bedih Huso.
Weiter sagte der Pressesprecher der Inneren Sicherheitskräfte: „Wir haben nach der Explosion Aufnahmen von Straßenkameras gesichtet. Die Person, die die Explosion ausgelöst hat, wurde als Ahmet Casim Mustafa identifiziert und anschließend festgenommen. Die Prüfung der Telefonaufzeichnungen zeigt, dass Ahmet Casim Mustafa von einer in der Türkei lebenden Person den Befehl erhalten hat, den Anschlag durchzuführen. Die Person sagte Ahmet Casim, wo die Anschläge stattfinden sollen."
Auch Huso bestätigt, dass die Angriffe nach Beginn des türkischen Angriffskrieges zugenommen haben. „Ziel sind nicht nur die bewaffneten Kräfte. Bombenanschläge werden meist in zivilen Bereichen durchgeführt. Damit sollen die Menschen vertrieben werden. Am Dienstag und am Vortag sind in Hesekê und Şeddade Motorräder mit Sprengstoffladungen aufgespürt und unschädlich gemacht worden. Beide waren explosionsbereit. Sie parkten in der Nähe des Marktes."
Huso erinnerte daran, dass viele der in Nord- und Ostsyrien gefassten IS-Mitglieder zugegeben haben, von der Türkei ausgebildet und organisiert worden zu sein. „Die Söldner, die wir festhalten, sagen, dass sie Befehle und Informationen aus der Türkei erhalten. Wir sind zu dem Schluss gekommen, dass bei fast allen in unserer Region durchgeführten Anschlägen ein Zusammenhang mit der türkischen Armee und dem Geheimdienst besteht."
Huso forderte die Menschen aus der Region auf, den Sicherheitskräften alles Verdächtige zu melden: „Wir patrouillieren 24 Stunden am Tag durch die Stadt."