Protürkische Miliz tötet Zivilisten in Dscharablus

In der vom türkischen Staat besetzten nordsyrischen Stadt Dscharablus sind zwei Zivilisten von der protürkischen Miliz Jaish al-Watani hingerichtet worden.

In der vom türkischen Staat und seinen dschihadistischen Verbündeten besetzten nordsyrischen Stadt Dscharablus sind zwei Zivilisten von der protürkischen Miliz „Jaish al-Watani“ mit Kopfschüssen exekutiert worden. Das berichtet die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte (SOHR) mit Sitz in London, die ihre Informationen von Aktivisten vor Ort bezieht.

Die beiden Männer wurden demnach beschuldigt, am 5. August einen Kommandanten von Jaish al-Watani getötet zu haben. Zudem sollen sie der Spionage verdächtigt worden sein. Das habe auf Schildern gestanden, die den Männern um den Hals hingen, so SOHR. Die Leichen der Männer wurden am Montagmorgen am Stadtrand von Dscharablus entdeckt. Im Kurznachrichtendienst Twitter wurden entsprechende Bilder und Videoaufnahmen veröffentlicht. Die Getöteten sollen bereits als Mustafa Hassan und Ramadan Issa identifiziert worden sein.

Die Miliz Jaish al-Watani gehört der sogenannten „Freien Syrischen Armee“ an, die laut Aussagen des türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan im Dezember 2017 aufgestellt wurde, „um ihr Heimatland zu verteidigen“, vor allem gegen „die wahren Besatzer“ – gemeint sind die syrische Armee und die YPG/YPJ. Diese „FSA“, die auf Grund ihrer Komposition und ihrer Funktion auch als TFSA (Türkische Freie Syrische Armee) bezeichnet wird, stellt ein Bündnis dar, das aus rund 30 Milizen besteht, darunter ehemalige Mitglieder von al-Qaida und al-Nusra, und sich bereits an der Invasion von Efrîn beteiligt hat.