Nezîra Gewriye: Selbstverwaltung umgehend anerkennen

Die Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Selbstverwaltung der Region Cizîrê, Nezîra Gewriye, fordert die internationale Anerkennung der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien.

Die Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien hat eine diplomatische Offensive für ihre internationale Anerkennung gestartet. Die Ko-Vorsitzende des Exekutivrats der Selbstverwaltung der Region Cizîrê, Nezîra Gewriye, hat sich gegenüber ANHA über die Bedeutung der Anerkennung für eine Lösung der Syrienkrise geäußert. Sie betont, dass eine Lösung innerhalb Syriens gefunden werden muss und dies nicht auf Konferenzen wie in Sotschi, Astana oder Genf möglich sei. Von diesen Konferenzen war die Selbstverwaltung vor allem auf Druck der Türkei ausgeschlossen worden.

Selbstverwaltung repräsentiert fünf Millionen Menschen“

Gewriye erklärt: „Die Selbstverwaltung ist die legitime Repräsentanz von mehr als fünf Millionen Menschen in Syrien. Die politische Anerkennung ist das natürlichste Recht dieser Selbstverwaltung. Sie hat sich in allen Bereichen bewährt und ein Gebiet des Friedens und der Sicherheit in Syrien geschaffen. Die Forderung nach Anerkennung der Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien ist legitim. Als Ergebnis eines großen Kampfes wurde ein demokratisches und pluralistisches Zusammenleben aufgebaut und auf politischer, kultureller und sozialer Ebene sind Gesellschaftsverträge zwischen den Völkern geschlossen worden. Das einzige Projekt, das Syrien und den gesamten Nahen Osten demokratisieren kann, ist das Projekt der autonomen Selbstverwaltung."

Über den Aufbau des selbstbestimmten Konzepts entsprechend der Bedürfnisse der Bevölkerung sagt Gewriye: „Vertreterinnen und Vertreter der Selbstverwaltung und des Demokratischen Syrienrats (MSD) trafen sich in allen Bereichen mit der Bevölkerung und hörten sich ihre Bedürfnisse und Vorschläge an. Der Gesellschaftsvertrag wird momentan den Forderungen der Bevölkerung entsprechend umgearbeitet.“

Politische und diplomatische Arbeiten müssen in den Vordergrund treten“

Nezîra Gewriye weist darauf hin, dass die Selbstverwaltung seit ihrer Gründung politische und diplomatische Arbeit leistet. Viele internationale Delegationen seien in die Region gekommen, um sie kennenzulernen. Die Delegationen, die in der Region Diplomatie betreiben, stünden dem Projekt der autonomen Verwaltung positiv gegenüber. Dennoch müsse die Arbeit, um das Projekt bekannter zu machen, weiter verstärkt werden. Die Grundlage für eine Anerkennung sei gelegt, erklärt die Politikerin und schließt mit den Worten: „Die Selbstverwaltung hat ein Netz des Zusammenlebens zwischen den kurdischen, arabischen, assyrischen, tschetschenischen und turkmenischen Völkern gesponnen. Sie ist stark genug, um die Syrienkrise zu lösen. Internationale Mächte, die die Krise lösen wollen, sollten die Selbstverwaltung so schnell wie möglich anerkennen und zu ihrer Arbeit beitragen."