Neun Jahre assyrisch-aramäische Selbstverteidigung in Rojava

Der Militärrat der Suryoye (MFS) erklärt anlässlich seiner Gründung vor neun Jahren seine Entschlossenheit, die assyrisch-aramäische Bevölkerung in Nordostsyrien weiter „gemeinsam mit den kurdischen und arabischen Geschwistern“ zu verteidigen.

Seit neun Jahren hat die assyrisch-aramäische Bevölkerung in Rojava einen eigenen bewaffneten Verband. Der Militärrat der Suryoye (Mawtbo Fulḥoyo Suryoyo, MFS) wurde am 8. Januar 2013 offiziell gegründet. Zweieinhalb Jahre später, am 30. August 2015, wurden mit den HSNB (Haylawotho d'Sutoro d'Neshe d'Beth Nahrin) auch Frauenverteidigungskräfte in Bethnahrin (aramäisch für das Land zwischen Euphrat und Tigris) gebildet. Beide Verbände gehören den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) an und haben christlich besiedelte Dörfer im Chabur-Tal gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) verteidigt. Heute leisten sie vor allem um Til Temir Widerstand gegen die militärische Aggression der Türkei und ihrer islamistischen Hilfstruppen.

Zum Gründungsjubiläum kündigt der MFS an, im Rahmen der legitimen Selbstverteidigung weiter gegen Terror und Gewalt zu kämpfen. In der am Samstag veröffentlichten Erklärung heißt es:

„Der Militärrat der Suryoye hat sich in den vergangenen Jahren für den Schutz, die Sicherheit und die Unversehrtheit unseres Volkes eingesetzt, indem er seit Beginn des Krieges gegen den Terrorismus an verschiedenen militärischen Operationen teilgenommen hat und Seite an Seite mit den verschiedenen Räten und Formationen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) in Einheit mit unseren kurdischen und arabischen Geschwistern stand. Alle Teile der Gesellschaft in Nord- und Ostsyrien haben gemeinsam große Opfer gebracht, und gemeinsam haben wir die Terrororganisation IS besiegt, die eine Bedrohung für unser Volk und für die ganze Welt darstellte.

Der neunte Jahrestag der Aufstellung unserer Streitkräfte fällt in eine Zeit, in der die Türkei und ihre Söldner immer wieder gegen unser Volk vorgehen und die aramäisch-assyrischen Dörfer um Til Temir im Chabur-Tal angreifen. Unsere Streitkräfte setzen ihren Einsatz in diesen Gebieten fort, um den Schutz der Zivilbevölkerung zu gewährleisten und im Rahmen eines Projekts der legitimen Selbstverteidigung auf die Angriffe zu reagieren. Unsere Einheiten sind auch an Operationen gegen IS-Zellen beteiligt und sichern die Gefängnisse und Lager, in denen IS-Mitglieder interniert sind.

Auf dieser Grundlage wird sich unsere Strategie im nächsten Jahr darauf konzentrieren, das qualitative Niveau unserer Streitkräfte zu erhöhen, um den kontinuierlichen Schutz der Regionen und Dörfer unserer Völker zu gewährleisten. Wir werden uns weiterhin am Kampf gegen den Terrorismus und terroristische Schläferzellen beteiligen und die Bemühungen der Demokratischen Autonomieverwaltung unterstützen, das richtige Klima zu schaffen, um eine politische Lösung zu finden, die die Rechte unseres Volkes gewährleistet und seine nationalen Forderungen erfüllt. Wir erneuern unser Versprechen an unser Volk und unsere Gefallenen, dass wir die legitime Selbstverteidigung unseres Volkes und unseres Landes gegen alle Bedrohungen durch Gewalt und Terrorismus aufrechterhalten werden, während wir uns für die Sicherheit unserer Regionen einsetzen.

Wir gratulieren der aramäisch-assyrischen Bevölkerung herzlich zum neunten Jahrestag der Gründung unserer Streitkräfte und sind dankbar für die anhaltende Unterstützung unseres Widerstands."