Neue Entführungsfälle in Efrîn

Erneut sind Zivilist*innen von protürkischen Besatzungsmilizen in Efrîn entführt worden. Unter den Entführten befinden sich etliche Frauen.

Aus dem von der Türkei besetzten Efrîn kommen neue besorgniserregende Meldungen. Nach Angaben der Menschenrechtsorganisation Efrîn wurden aus dem Dorf Dargirê in Mabeta mehrere Zivilistinnen und Zivilisten verschleppt. Bei den Entführten handelt es sich um Cemal Umer Elîko (28), Sebrî Ehmed Mihemed (40), Mihyedin Eliko (55) und seine Mutter Fidan, Ebdo Mihemed Abdullah (35) und seine Mutter Fatime, Imad Qadir Hisên (35) sowie seine Mutter Amina.

Umer Elîko, Imad Qadir Hisên und Ebdo Mihemed Abdullah wurden nach einer Lösegeldzahlung freigelassen. Die Übrigen werden weiterhin von den Besatzungstruppen festgehalten.

Efrîn befindet sich seit dem März 2018 unter türkischer Besatzung. In der Region finden systematische Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen statt. Diese reichen von Plünderungen, Entführungen, Lösegelderpressung und Folter über sogenannte ethnischen Säuberungen bis hin zu extralegalen Hinrichtungen. Zuletzt war am 9. Juni die Verschleppung von acht Zivilist*innen aus Raco in Mabeta gemeldet worden. Die Besatzungstruppen fordern von den Familien Lösegeld.

Erst im Mai kam ein schreckliches Verbrechen einer protürkischen Miliz ans Licht. Elf Frauen waren von den Besatzungstruppen zwei Jahre in einem Keller festgehalten und grausam gefoltert worden.