MSD: Türkische Präsenz in Syrien ist gefährlicher als IS

Der MSD-Sprecher Amjad Osman ruft zur internationalen Unterstützung des Autonomiegebietes Nord- und Ostsyrien gegen die Türkei auf und verweist auf die türkischen Expansionsbestrebungen.

Als Sprecher des Demokratischen Syrien-Rates (MSD) ruft Amjad Osman zur internationalen Unterstützung des Autonomiegebietes in Nord- und Ostsyrien auf.

Gegenüber der Nachrichtenagentur ANHA äußerte sich der MSD-Sprecher zum Sieg der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) über die islamistische Terrororganisation IS und erklärte: „Die Niederlage des IS ist ein Sieg von historischer Tragweite. Die Türkei bedroht jedoch die Errungenschaften in Nord- und Ostsyrien und will den Sieg der QSD zunichtemachen. Diese Errungenschaften müssen politisch geschützt werden. Der Sieg der QSD muss einer Lösung der Probleme in Syrien dienen. Eine Lösung in Syrien ist ohne die Einbeziehung der Vertreterinnen und Vertreter Nord- und Ostsyriens nicht möglich. Es haben zahllose Gespräche, Gipfel und Sitzungen zur Syrien-Krise stattgefunden, die zu keinen Ergebnissen geführt haben, weil diese Region nicht einbezogen worden ist. Solange der Wille der nord- und ostsyrischen Bevölkerung nicht anerkannt wird, werden die Probleme in Syrien größer werden.“

Die Niederlage des IS ist ein Sieg für ganz Syrien

Osman verwies darauf, dass viele Länder den QSD zum Sieg über den IS gratuliert haben, das syrische Regime jedoch keinerlei Reaktion gezeigt habe: „Dabei ist die Niederlage des IS ein Sieg für ganz Syrien. Es waren die QSD, die den IS besiegt haben. Dieser Erfolg muss international anerkannt werden. Für diesen Sieg sind 11.000 Kämpferinnen und Kämpfer gefallen. Das darf nicht übersehen werden. Dem Willen der Völker und den Errungenschaften der QSD muss auch in der Zukunft ein Raum gegeben werden. Wir treten für die Einheit Syriens und eine Dezentralisierung ein. Für einen Dialog sind wir jederzeit offen.“

Die eigentliche Gefahr sind die IS-Unterstützer

Zwischen den Dschihadisten in Efrîn, al-Bab, Dscharablus und Azaz und dem IS gebe es keinen Unterschied, erklärte Osman weiter. „Die internationalen Kräfte müssen sich eindeutig zu der Präsenz dieser Dschihadisten in der Region positionieren. Die eigentliche Gefahr sind die Kräfte, die den IS und die unter anderem Namen bestehenden Dschihadisten unterstützen. Solange Staaten wie die Türkei die Dschihadisten weiter unterstützen, besteht die Gefahr einer Reorganisierung. Dscharablus, Efrîn und Idlib stehen unter türkischer Kontrolle. In Efrîn finden vor den Augen der Weltöffentlichkeit schwerwiegende Verbrechen statt. Der türkische Staat führt seine Besatzungspolitik in der Region ganz offen, aber keine globale Macht positioniert sich dagegen.“

Präsenz der Türkei ist gefährlicher als der IS

Der MSD-Sprecher verwies auf die Gefahren für Nord- und Ostsyrien und erklärte: „Die Besatzungsambitionen des türkischen Staates sind nicht nur für Nord- und Ostsyrien gefährlich, sondern für die ganze Welt. So wie der IS die gesamte Welt bedroht hat, stellt auch die türkische Politik eine Gefahr dar. Die Drohungen des türkischen Staates sind sogar noch gefährlicher als der IS. Die Türkei verfolgt das Ziel, über eine Besatzung Nord- und Ostsyriens den gesamten Mittleren Osten zu besetzen. Um das zu verhindern, müssen die internationalen Kräfte bei der Verteidigung Nord- und Ostsyriens Unterstützung leisten.“