Militärzeremonie zum Völkermordgedenken in Şengal

Die Verteidigungskräfte YBŞ und YJŞ haben in Şengal an den Völkermord an der ezidischen Gemeinschaft vor zehn Jahren erinnert und ihre Entschlossenheit zum Widerstand bekräftigt.

Widerstandseinheiten YBŞ und YJŞ

Die Verteidigungskräfte YBŞ und YJŞ und die Sicherheitskräfte Asayîşa Êzidxanê haben zum zehnten Jahrestag des Völkermords an der ezidischen Gemeinschaft in Şengal mit einer militärischen Zeremonie der Opfer des Massakers gedacht und an ihre Gefallenen erinnert.

Video © RojNews

Axîn Intikam hielt eine Ansprache im Namen der nach dem IS-Überfall vom 3. August 2014 in Şengal gegründeten Widerstandseinheiten YBŞ und der Fraueneinheiten YJŞ. Die Kommandantin erklärte, sie verneige sich voller Respekt und Dankbarkeit vor den Menschen, die ihr Leben für Ezîdxan, das Land der Ezid:innen, geopfert hätten. Auch nach der Befreiung der Region vom IS habe es viele Angriffe und schmutzige Machenschaften gegeben, die letzten zehn Jahre seien eine Manifestation des Widerstands gewesen. „Wir werden unseren Widerstand gegen alle Angriffe auf unsere Gemeinschaft fortsetzen“, betonte Axîn Intikam in ihrer Rede.

Zur aktuellen Situation erklärte die Kommandantin, dass der türkische Staat den Vernichtungsfeldzug des IS fortsetze: „Erdogan will wie der IS alles vernichten, was sich ihm entgegenstellt. Er besetzt Kurdistan und zerstört die Natur. Wir kennen seine neoosmanischen Pläne und werden sie nicht akzeptieren. Wir sind bereit, nicht nur die ezidische Gemeinschaft, sondern alle Minderheiten und Völker im Irak zu verteidigen.“

Der türkische Staat habe islamistische Söldner rekrutiert, die an der Seite der PDK gegen die Menschen in Kurdistan gehetzt würden: „Die Barzanîs haben die ezidische Gemeinschaft bei dem Ferman vor zehn Jahren verraten und agieren heute gemeinsam mit den IS-Banden. Sie wollen die ezidische Kultur, Glaubensgemeinschaft und Existenz auslöschen. Im zehnten Jahr des Ferman rufen wir die Öffentlichkeit auf, gegen diesen schmutzigen Plan einzustehen. Die Invasoren wollen Südkurdistan und den Irak besetzen und die Grenzen des Osmanischen Reichs wiederherstellen. Heute geht es um Südkurdistan, aber morgen wird der gesamte Irak betroffen sein.“