Zehntausende Menschen haben in Kobanê zwölf in Hesekê gefallenen Kämpfern der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) die letzte Ehre erwiesen. In der Stadt blieben die Geschäfte heute geschlossen, aus der gesamten Euphrat-Region strömten Menschen auf den Gefallenenfriedhof Şehid Dîcle südlich von Kobanê.

Auf der Abschiedszeremonie auf dem Friedhof hielt Ferhan Kobanê im Namen des Kantonsrats eine Ansprache, in der er auf den Hintergrund der versuchten Erstürmung des Sina-Gefängnisses durch Milizionäre der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) in Hesekê vom 20. Januar einging. Der Angriff sei langfristig mit dem Ziel geplant worden, erneut ein Kalifat auszurufen und die Region unter die Kontrolle des türkischen Staates zu stellen. Das sei durch die Opferbereitschaft der Gefallenen und den gemeinsamen Einsatz der Völker Nord- und Ostsyriens verhindert worden, erklärte der stellvertretende Ratsvorsitzende: „Und so konnte am Jahrestag der Befreiung von Kobanê ein weiterer Sieg über den IS erklärt werden.“

Mehmûd Kobanê, Ko-Vorsitzender des Militärrats von Kobanê, würdigte in einer Rede den selbstlosen Kampf der Gefallenen und sagte: „Sie haben ihr Leben für den Frieden und die Stabilität der Region und die Geschwisterlichkeit der Völker geopfert.“

Im Anschluss wurden die Gefallenenurkunden verlesen und den Angehörigen übergeben. Bei den Gefallenen handelt es sich um Mahir Mihemed Bozan, Nîhad Şêx Mûsa, Dara Mihemed Mihemed, Mehmûd Henkî, Îsmaîl Mihemed Elî, Bozan Mislim Xelîl, Mihemed Esmet Walî, Hisên Elî Îsmaîl, Feysel Sedûn, Heysem Nebo Mihemed, Mehmûd Mezî und Hisên Kino.

Video: ANHA

121 Gefallene in Hesekê

Im Zuge des IS-Angriffs auf das Sina-Gefängnis in Hesekê sind nach QSD-Angaben 121 Menschen ums Leben gekommen. Innerhalb des Haftzentrums wurden 77 Sicherheitskräfte und Beschäftigte brutal getötet. Bei den siebentägigen Kämpfen außerhalb des Gefängnisses verloren 40 Kämpferinnen und Kämpfer sowie vier Zivilpersonen ihr Leben.