Langer Marsch von Syriens Jugendbewegung gestartet

Der für drei Tage angesetzte Marsch der Revolutionären Jugendbewegung Syriens ist am Sonntag in Qamişlo gestartet und trifft später am Abend in Tirbespiyê ein. Unterstützung erhalten die Aktivist:innen von ihren Müttern.

Der dreitägige Marsch der Revolutionären Jugendbewegung Syriens durch den Nordosten des Landes hat diesen Sonntag in Qamişlo begonnen. Es wird erwartet, dass die Teilnehmenden später am Abend in der ersten Zieletappe Tirbespiyê eintreffen. Weitere Zwischenstationen auf dem Weg nach Dêrik sind Çilaxa, Rimêlan und Girkê Legê. Beteiligt sind auch Aktivistinnen des autonomen Verbands junger Frauen. Ob die Demonstration wie geplant bis zum Grenzübergang Sêmalka ziehen wird, ist allerdings noch unklar. Sollte der Marsch in Dêrik enden, wäre eine Strecke von gut 100 Kilometern abgelaufen.

Die Demonstration gilt als „Akt der Solidarität“ mit dem Widerstand der Guerilla in den Medya-Verteidigungsgebieten und wird im Rahmen der im Februar von der Jugendbewegung ausgerufenen Mobilmachung statt. Gleichzeitig richtet sich die Aktion gegen die Isolation von Abdullah Öcalan, Vordenker der kurdischen Befreiungsbewegung, auf der türkischen Gefängnisinsel Imrali. Seit 1999 wird der PKK-Begründer in der Strafvollzugsanstalt im Marmarameer in politischer Geiselhaft gehalten, der letzte Kontakt zu seinem Rechtsbeistand fand im August 2019 statt.

Der Demonstrationsauftakt an der großen Kreuzung Şerq im Osten von Qamişlo wurde heute von zahlreichen Menschen aus der Stadt begleitet. Auch die Mütter der Aktivist:innen stießen dazu und unterstützten ihre Söhne und Töchter. Die Teilnehmenden tragen rotfarbene T-Shirts mit dem Konterfei Öcalans und aufgedruckten Parolen. Auf Transparenten stehen Sprüche wie „Die Rebellion der jungen Frauen ist Widerstand“ oder „Mit der Kraft des Widerstands von Rêber Apo werden Zap, Avaşîn und Metîna gewinnen“. Viele Jugendliche haben die verschiedensten Fahnen kämpfender Bewegungen in Kurdistan und Nordostsyrien mitgebracht. Einige tragen Bilder von Gefallenen, unter anderem von der Guerillakämpferin Doğa Zîlan, erste Gefallene der HPG-Luftverteidigungseinheiten, sowie von Kasim Engin, Mitglied des PKK-Zentralkomitees.