Kinder bei türkischen Angriffen in Şehba verletzt

In Şehba sind zwei Kinder bei türkischen Artillerieangriffen verletzt worden, ein Dreizehnjähriger befindet sich in kritischem Zustand. Auch aus Minbic werden Angriffe gemeldet, über beiden Regionen sind türkische Drohnen im Einsatz.

Kriegsverbrechen in Nordsyrien

Die türkische Armee und ihre dschihadistischen Söldnertruppen setzen die Angriffe auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. In Şehba wurden die Dörfer Til Mediq, Semuqa, Til Cican und Seda mit Haubitzen und Mörsern angegriffen. Bei der Bombardierung wurden der 13-jährige Faris Xelef Îbrahim und der 14-jährige Meter Fadir Îbrahim verletzt. Faris soll sich in einem kritischen Zustand befinden. Die Region wird weiterhin von Aufklärungsdrohnen überflogen.

Auch aus Minbic wurden Artillerieangriffe gemeldet. Die Dörfer Toxar und Çat wurden mit mindestens zwanzig Mörsergranaten beschossen. Die Angriffe werden aus der Luft von Aufklärungsdrohnen begleitet.

Tägliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung

Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Syrien ein. Die von der DAANES administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die den Norden Syriens wie eine Lebensader durchzieht und bereits für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) eine strategische Versorgungsroute darstellte. Seit Minbic 2022 vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als primäres Angriffsziel für eine neuerliche Invasion in Nord- und Ostsyrien benannt wurde, wird der Zermürbungskrieg gegen die Stadt verschärft. Nahezu täglich kommt es zu Angriffen der türkischen Armee und verbündeter Dschihadistenmilizen sowie Infiltrierungsversuchen. Seit Beginn der militärischen Brandsaison brennen in Minbic zudem fast jeden Tag Anbauflächen und Wälder.

In der nördlich von Aleppo gelegenen Region Şehba leben Hunderttausende Vertriebene aus Efrîn. Mit dem neuen Gesellschaftsvertrag der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien wurden beide Regionen zum Kanton Efrîn-Şehba erklärt. Efrîn galt früher als die sicherste Region im Bürgerkriegsland Syrien und ist seit März 2018 von der Türkei besetzt. Seitdem gehören Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen zum Alltag. Die Türkei praktiziert neben einer klassischen Kolonialpolitik auch eine Politik der ethnischen Säuberung. Die demografische Veränderung zu Gunsten der Türkei und ihres islamistischen Invasionskorps, Verbrechen wie Entführungen, Folter, Erpressung und Morde sowie andauernde Artillerieangriffe geschehen tagtäglich und mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft.