Elfjähriger in Minbic durch Beschuss verletzt

Türkische Besatzungstruppen und ihre dschihadistischen Helfer setzen ihre Angriffe auf Minbic im nördlichen Syrien fort. Dabei wurde ein Elfjähriger verletzt, als Wohngebiete beschossen wurden.

Türkischer Staatsterror

Ein elfjähriges Kind ist am Sonntag nahe Minbic (Manbidsch) verletzt worden, als Wohngebiete von türkisch-dschihadistischen Besatzungstruppen beschossen wurden. Der Junge kam mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Sein Zustand sei stabil, teilte das Gesundheitspersonal der Firat-Klinik mit. Er habe „Glück im Unglück“ gehabt.

Der Junge lebt in der Ortschaft Awn al-Dadat etwa dreizehn Kilometer nördlich des Zentrums von Minbic. Nach Angaben des örtlichen Militärrats schlugen nicht nur dort Geschosse wie Granaten und Raketen ein. Auch andere Dörfer am Rande der Kontaktlinie zwischen der Autonomieregion Nord- und Ostsyriens und der illegalen Besatzungszone der Türkei und deren Verbündeten seien gestern bis spät in die Nacht unter Artilleriefeuer gesetzt worden. Geschosse schlugen demnach unter anderem in Umm Adasat al Farat (Edessa), Qart Wiran, Dandaniyah und Al-Jarada ein.

Schon seit Tagen kommt es zu intensiven Bombardierungen der Dörfer auf der Nordseite Minbics. Kritische zivile Infrastruktur, darunter vor allem auch Anbauflächen, sei durch die Eskalation der Angriffe stark in Mitleidenschaft gezogen worden, berichtete der Militärrat. Laut dem Verband, der Teil der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) ist, bezweckten die Besatzungstruppen mit den Bombardierungen, die Zermürbung und Vertreibung der angestammten Bevölkerung anzutreiben. Am Donnerstag war schon einmal ein Zivilist in Minbic durch Beschuss aus der Besatzungszone verletzt worden.

Primäres Ziel für neuerliche Invasion

Minbic liegt 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze und nimmt eine strategische Schlüsselposition in den Plänen der Türkei für eine Ausdehnung ihrer illegalen Besatzungszone in Syrien ein. Die von der DAANES administrierte Stadt liegt an der wichtigen Autobahn M4, die den Norden Syriens wie eine Lebensader durchzieht und bereits für die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) eine strategische Versorgungsroute darstellte. Dem für die Verteidigung Minbics aufgestellten Militärrat gehören auch die Enîya Kurdan (ar. Jabhat al-Akrad, dt. Kurdische Front) und die Revolutionäre Bridage Idlib an. 2022 wurde Minbic vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als eines von zwei primären Zielen für eine neuerliche Invasion in der Region benannt.