Besatzungsangriffe in Efrîn/Şehba und Minbic

Teile von Nord- und Ostsyrien befinden sich wieder im Visier der Besatzungstruppen. Der türkisch-dschihadistische Terror richtet sich gegen Dörfer in Efrîn/Şehba und Minbic. Laut Sicherheitskräften gab es schweren Sachschaden.

Türkische Bombardierungen

Die türkische Armee und ihr angegliederte Islamistenverbände setzen ihren Terror gegen das nördliche Syrien fort. Beim Beschuss mehrerer Dörfer nahe Minbic (Manbidsch) ist am Donnerstag massiver Sachschaden entstanden. Wie es aus Kreisen des Militärrats von Minbic hieß, richteten sich die Artillerieangriffe zunächst gegen die Dörfer Dirric (Al-Daraj) und Şemdan (Shamdan) im nordöstlichen Umland der Stadt. Mehr als zwanzig Einschüsse von Granaten und Mörser verzeichnete der den Demokratischen Kräften Syriens (QSD) angeschlossene Militärrat eigenen Angaben zufolge binnen weniger Minuten, als Quelle der Attacken gelte ein Stützpunkt der türkischen Armee im besetzten Ort Tokhar al-Kabir (Groß-Tokhar).

Mittlerweile seien die Bombardierungen auch auf die nordwestlich von Minbic gelegene Ortschaft Saydiyah (auch Al-Sayada) und das Dorf Qawukli (Al-Kavakli) im Westen der Stadt ausgeweitet worden. Mitglieder des Militärrats antworten mit Gegenfeuer auf die Angriffe. Über mögliche Opfer unter Zivilpersonen oder das Ausmaß der Beschädigung der Infrastruktur liegen noch keine Informationen vor.

Bombardierungen in Efrîn/Şehba

Auch im Kanton Efrîn/Şehba verzeichneten Sicherheitskräfte schwere Bombardements türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen in zivilen Siedlungsgebieten. Nach bisherigem Stand gingen in der Besatzungszone abgefeuerte Artilleriegeschosse im östlich von Fafîn gelegenen Dorf Dêr Qaq, sowie in den Ortschaften Meyasê und Şewarxa in Şêrawa nıeder. Der Kreis befindet sich im Südosten der Efrîn-Region und ist nicht vollständig von der Türkei und ihren Dschihadisten besetzt.

Efrîn einst sicherste Region ganz Syriens

Der frühere Kanton Efrîn ist seit März 2018 von der Türkei besetzt. Seit Beginn des völkerrechtswidrigen Angriffs zwei Monate zuvor stehen in der einst sichersten Region ganz Syriens Menschenrechtsverletzungen und Kriegsverbrechen auf der Tagesordnung. Die Türkei praktiziert neben einer klassischen Kolonialpolitik auch eine Politik der ethnischen Säuberungen, durch die bereits Hunderttausende Menschen aus ihren angestammten Siedlungsgebieten vertrieben wurden. Die demografische Veränderung zu Gunsten der Türkei und ihres islamistischen Invasionskorps, Verbrechen wie Entführungen, Folter, Erpressung und Morde sowie andauernde Artillerieangriffe geschehen tagtäglich und mit faktischer Billigung durch die internationale Staatengemeinschaft.

Minbic im Dauervisier der Besatzer

Auch Minbic befindet sich im Dauervisier türkisch-dschihadistischer Besatzungstruppen. Seit die rund 30 Kilometer südlich der türkischen Grenze liegende Stadt im Jahr 2022 vom türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan als primäres Angriffsziel für eine neuerliche Invasion in Nord- und Ostsyrien benannt wurde, wird der Zermürbungskrieg laufendverschärft. Regelmäßig kommt es zu Angriffen und Infiltrierungsversuchen durch die türkische Armee und ihre Verbündeten, die sich mit dem Ziel einer Vertreibung der Bevölkerung hauptsächlich gegen zivile Siedlungsgebiete richten. Auch Positionen der QSD werden immer wieder unter Beschuss gesetzt.