Kind stirbt an Verletzungen durch Drohnenangriff

In Nordostsyrien ist Zwölfjähriger seinen schweren Verletzungen erlegen, die er sich bei einem Drohnenangriff des NATO-Mitglieds Türkei zugezogen hatte.

In der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien ist ein zwölfjähriges Kind seinen schweren Kopfverletzungen erlegen, die es sich bei einem Drohnenangriff des NATO-Mitglieds Türkei am vergangenen Mittwoch zugezogen hatte. „Wir konnten den Jungen nicht retten“, erklärte ein sichtlich bestürzter Arzt des Volkskrankenhauses in Qamişlo.

Der Drohnenangriff vom Mittwoch hatte sich gegen ein Fahrzeug gerichtet, das auf der Verbindungsstraße zwischen Qamişlo und Dêrik unterwegs war. Der Luftschlag ereignete sich sieben Kilometer östlich von Tirbespiyê an einer Tankstelle im Dorf Maşûqê. Neben dem zwölfjährigen Ehmed Ebdulxanî Salim waren bei dem Angriff auch zwei erwachsene Insassen sowie eine umstehende Person verletzt worden.

Ehmed Ebdulxanî Salim

Drohnenangriffe seit Jahren Normalzustand

Immer wieder werden in Nord- und Ostsyrien Menschen durch türkische Drohnenangriffe getötet – eine klare Verletzung des Völkerrechts. Seitdem die Türkei ihren Drohnenkrieg gegen die Autonomieregion gesteigert hat, ist der Luftterror zur Alltagsroutine geworden. Die Killermaschinen können jeden treffen, aber nicht mit gleicher Wahrscheinlichkeit. Die Türkei versucht hauptsächlich Personen zu töten, die wichtig für die Stabilität in den Gebieten der Autonomen Administration (AANES) sind: Personal der Selbstverwaltung, Angehörige militärischer Strukturen, Politikerinnen und Politiker. Doch auch die Zivilbevölkerung wird immer wieder gezielt ins Visier genommen.

Mindestens acht Drohnenangriffe seit Jahresbeginn

Seit Anfang des Jahres verübte der türkische Staat mindestens acht solcher völkerrechtswidrigen Luftangriffe auf Nord- und Ostsyrien. Zuletzt wurde am Donnerstag ein für die militärische Koordinierung mit der internationalen Koalition gegen die Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS) genutzter Stützpunkt in Rimêlan bombardiert. Bei dem Angriff wurde ein Kämpfer der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), der für die Koordination mit der Anti-IS-Koalition zuständig war, getötet. Ein weiteres Mitglied des multiethnischen Militärverbands wurde verwundet.