Türkischer Drohnenangriff auf Amûdê
Der türkische Luftterror gegen Nord- und Ostsyrien geht weiter: In der Nähe von Amûdê ist ein Dorf von einer Drohne bombardiert worden.
Der türkische Luftterror gegen Nord- und Ostsyrien geht weiter: In der Nähe von Amûdê ist ein Dorf von einer Drohne bombardiert worden.
Die Türkei setzt ihren Drohnenkrieg gegen die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien fort. In der Nähe von Amûdê ist am Sonntagabend eine von einer unbemannten Kampfdrohne abgefeuerte Rakete eingeschlagen. Ziel des Angriffs war das Dorf Birîva in der Nähe des Siedlungshügels Girê Mozan, das wenige Kilometer südöstlich des Stadteingangs liegt.
Ob Menschen bei dem Drohnenschlag zu Schaden gekommen sind, ist noch unklar. Auch liegen noch keine gesicherten Angaben zum Ausmaß des Angriffs vor. Nach noch unbestätigten Informationen aus der Region richtete sich der Beschuss gegen ein Fahrzeug. Ob der Wagen getroffen wurde, ist nicht bekannt.
Remnants of a Turkish missile that targeted Amûdê district this evening. pic.twitter.com/yxrqs67Wlb
— Rojava Network (@RojavaNetwork) January 15, 2023
Drohnenangriffe seit Jahren Normalzustand
Immer wieder werden in Nord- und Ostsyrien Menschen durch türkische Drohnenangriffe getötet – eine klare Verletzung des Völkerrechts. Die Killermaschinen können jeden treffen, aber nicht mit gleicher Wahrscheinlichkeit. Die Türkei versucht hauptsächlich Personen zu töten, die wichtig für die Stabilität in den Gebieten der Autonomen Administration (AANES) sind: Personal der Selbstverwaltung, Angehörige militärischer Strukturen, Politikerinnen und Politiker. Doch auch die Zivilbevölkerung wird immer wieder gezielt ins Visier genommen.
120 Drohnenangriffe in 2022
Nach Angaben der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) hat die Türkei im vergangenen Jahr 120 Drohnenangriffe und 43 Luftangriffe mit Kampfjets gegen Nord- und Ostsyrien verübt. Der Angriff von heute war mindestens der sechste in diesem Jahr. Der folgenschwerste davon ereignete sich am 3. Januar in Hesekê. Bei dem Luftschlag wurden der Repräsentant der MLKP in Rojava, Zeki Gürbüz, sowie der Kämpfer Özgür Namoğlu getötet. Am selben Tag erlag eine Frau ihren schweren Verletzungen, die sie sich bei einem Drohnenangriff an Heiligabend auf einer Hühnerfarm in Tirbespîyê zugezogen hatte. In Ain Issa war vor rund einer Woche ein Zehnjähriger von einer türkischen Drohne verletzt worden.