KCK: Südkurdische Regierung muss sich positionieren

Das Außenkomitee der KCK fordert die Regionalregierung Südkurdistans dazu auf, sich gegen die Angriffe des türkischen Staates zu positionieren und sich an der Verteidigung des kurdischen Volkes zu beteiligen.

Das Komitee für Außenbeziehungen der KCK (Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans) hat eine Erklärung zu dem türkischen Drohnenangriff am 11. August in der südkurdischen Region Bradost abgegeben. Die türkische Luftwaffe hatte am Dienstag Fahrzeuge der irakischen Grenzschutzeinheiten bombardiert, zwei Kommandanten und ein Fahrer kamen dabei ums Leben. Das KCK-Komitee verweist darauf, dass der Drohnenangriff auf irakischem Territorium von allen Seiten verurteilt worden ist. Nur die südkurdische Regionalregierung hat sich nicht dazu verhalten.

In der Erklärung des Außenkomitees heißt es:

„Am 11. August 2020 hat der faschistische türkische Staat bewusst ein Fahrzeug des irakischen Grenzschutzbataillons in Kelaşin innerhalb der südkurdischen Region Bradost angegriffen. Bei dem Angriff ist es laut Erklärungen zu Toten und Verletzten gekommen, darunter zwei irakische Kommandanten. Beide Kommandanten und die weiteren Toten waren Angehörige des Stammes der Bradost. Wir sprechen den Angehörigen der Todesopfer dieses türkischen Angriffs unser Mitgefühl aus.

Während alle diesen Angriff und die Besatzungsoperation ablehnen und verurteilen, hat das Innenministerium der Regierung Südkurdistans keine verurteilende und ablehnende Haltung gezeigt. Ganz im Gegenteil wurde eine Stellungnahme abgegeben, mit der dieser Angriff legitimiert und gerechtfertigt wird. Wir möchten betonen, dass wir die dahinter stehende Denkweise und Haltung ablehnen. Diese Einstellung hat nichts mit Patriotismus zu tun und entspricht auch keinen ethischen Werten. Darüber hinaus gibt es auch keine politische, juristische und legitime Begründung für diese Erklärung. Sie nützt lediglich der Legitimierung der Angriffe des türkischen Staates. Einen absichtlich herbeigeführten Angriff auf irakische Grenzschutzeinheiten mit der kurdischen Befreiungsbewegung zu begründen, zeugt von einer bewussten Haltung, mit der ein Ziel verfolgt wird.

In den letzten Jahren haben die Angriffe der Türkei auf südkurdischem Territorium eine systematische Form angenommen. Neben den auf eine Besatzung abzielenden Bodenoperationen sind Dutzende kurdische Menschen bei Luftangriffen getötet worden. In jüngerer Zeit werden dabei auch bewaffnete Drohnen eingesetzt. Das türkische Vorgehen stellt einen offenen Angriff auf das kurdische Volk und die Errungenschaften in allen Teilen Kurdistans dar. Es ist eine Kriegserklärung. Die Regierung Südkurdistans muss sich an die Seite der Widerstandskräfte stellen, die das kurdische Volk und Kurdistan gegen Angriffe und Besatzung verteidigen. Anstatt die Guerilla zum Verlassen Südkurdistans aufzufordern, muss die Regierung gemeinsam mit allen kurdischen Kräften gegen die Republik Türkei Position beziehen. Das ist es, was unser Volk und unsere Freundinnen und Freunde erwarten.“