KCK: Die Angriffe auf Nordostsyrien müssen gestoppt werden

Die KCK fordert angesichts der tödlichen Angriffe der Türkei auf die Autonomieregion Nord- und Ostsyrien Solidarität mit dem Widerstand der Zivilbevölkerung ein und ruft die UN, die Arabische Liga und die internationale Koalition zum Handeln auf.

Türkische Drohnen töten Zivilist:innen

Die Gemeinschaft der Gesellschaften Kurdistans (KCK) hat eine Erklärung zu den Angriffen der Türkei und der Dschihadistenmiliz SNA auf die Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) abgegeben. In der Erklärung fordern die Ko-Vorsitzenden des Exekutivrats der KCK weltweite Solidarität mit den Menschen in Nordostsyrien ein und rufen die Vereinten Nationen (UN), die Arabische Liga und die von den USA angeführte Koalition gegen den IS zum Handeln auf.

„Nach dem Sturz des Baath-Regimes in Syrien hat der völkermörderische, kolonialistische türkische Staat seine Invasionsangriffe intensiviert und konzentriert sich dabei auf die Qereqozax-Brücke und den Tişrîn-Damm. Bei seinen Angriffen nimmt der türkische Staat auch gezielt Zivilist:innen und unbewaffnete Menschen ins Visier, die nach Tişrîn kommen, um den Damm vor weiteren Angriffen zu schützen. Bei den jüngsten Luftangriffen auf die Zivilbevölkerung wurden sechs Menschen ermordet und Dutzende verletzt. Wir verurteilen die Besatzung durch den türkischen Staat und seine unmenschlichen Angriffe auf die Bevölkerung aufs Schärfste“, heißt es in der Erklärung.

Die KCK bezeichnet die Todesopfer als „Gefallene des Volkes von Rojava, Nord- und Ostsyriens, ganz Syriens und ganz Kurdistans“ und weist darauf hin, dass die Friedenswache am Tişrîn-Damm trotz der täglichen tödlichen Angriffe fortgesetzt wird. Die Tatsache, dass die Menschen in Nord- und Ostsyrien weiterhin nach Tişrîn fahren, sei Ausdruck ihrer Loyalität und mutigen Entschlossenheit, sich den Besatzern entgegenzustellen:

„Cuma Xelo, ein unter den Kurd:innen als Bavê Teyar bekannter und beliebter Künstler und Schauspieler, brachte diese Mentalität kurz vor seinem Tod bei den Angriffen in Tişrîn zum Ausdruck. In einer Erklärung richtete er eine Botschaft an den türkischen Staat und sagte: ,Wir fürchten euch nicht! Wir werden immer Widerstand leisten, koste es, was es wolle!' Damit brachte er die Haltung des kurdischen Volkes und aller Völker Nord- und Ostsyriens zum Ausdruck. Wir gedenken seiner und verneigen uns voller Respekt vor seinem Mut, seinem Engagement und seiner Aufopferung. Die Völker Nord- und Ostsyriens müssen weiterhin nach Tişrîn strömen und das Erbe ihrer Gefallenen entschlossen verteidigen. Alle Völker und demokratischen Kräfte, insbesondere das Volk Kurdistans, müssen sich noch stärker mit den Menschen in Nord- und Ostsyrien solidarisieren und überall gegen die Angriffe des türkischen Staates und seiner SNA-Söldner protestieren. Wir rufen alle auf, auf dieser Grundlage zu handeln.

Die Angriffe des türkischen Staates und seiner SNA zielen auf die Hoffnung auf ein Ende des Krieges und der Konflikte in Syrien nach dem Sturz des Baath-Regimes und den Wiederaufbau eines demokratischen Syriens, in dem alle Völker gleichberechtigt zusammenleben werden. Der türkische Staat führt diese Angriffe durch, um die Entwicklung eines demokratischen Syriens zu verhindern. Daher müssen alle, die ein demokratisches Syrien und die Einheit des Landes befürworten, diese Gefahr erkennen und sich den Angriffen des türkischen Staates widersetzen. Die Angriffe des türkischen Staates und seiner SNA richten sich gegen die Souveränität des syrischen Volkes und gegen das Völkerrecht. Wie man es auch dreht und wendet, diese Angriffe sind illegitim, verursachen Massaker und dienen den Besatzungsbestrebungen der Türkei. Aus diesem Grund ist es inakzeptabel, blind, taub und stumm gegenüber diesen Angriffen zu bleiben. Die UN, der Syrien angehört, die Arabische Liga und die Koalitionstruppen in Syrien dürfen nicht länger schweigen und müssen Stellung gegen die Angriffe und Massaker des türkischen Staates beziehen.“

Foto: Beerdigung getöteter Zivilist:innen in Kobanê, 18. Januar 2025