Internationale Ignoranz ermutigt die Türkei zu Kriegsverbrechen

Die Einhaltung des humanitären Völkerrechts sei keine Kür, sondern Pflicht, betont die DAANES und fordert die internationale Gemeinschaft unmissverständlich auf, sich für ein Ende der kriegerischen Gewalt der Türkei in Nord- und Ostsyrien einzusetzen.

Demokratische Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien

Weitgehend unbeachtet von der internationalen Gemeinschaft und medialem Interesse verübt die Türkei im Schulterschluss mit Dschihadisten vorsätzliche Angriffe auf die Zivilbevölkerung und lebenswichtige Infrastruktur in Rojava. Seit vergangenem Mittwoch wurden allein durch Luft- und Drohnenangriffe auf die Friedenswache an der Tişrîn-Talsperre bei Minbic mindestens zwölf Menschen nach Angaben der Demokratischen Selbstverwaltung von Nord- und Ostsyrien (DAANES) getötet, 80 weitere sind verletzt worden. Doch Protest auf diplomatischer Ebene bleibt aus.

„Bei den jüngsten Angriffen gegen den Tişrîn-Damm handelt es sich nur um die letzten Glieder in einer langen Kette von Kriegsverbrechen und Menschenrechtsverletzungen des türkischen Staates an unserer Bevölkerung“, erklärte die DAANES in einer Mitteilung. „Doch sie wären sicher nicht verübt worden, wenn internationale Mächte, die UNO und andere Menschenrechtsorganisationen ihren Verpflichtungen entsprechend gehandelt hätten.“ Die internationale Ignoranz gegenüber zu ächtenden Taten habe der Türkei den Weg geebnet, weitere Massaker an unserem Volk zu verüben. „Das Schweigen muss enden – alles andere käme einer Mitschuld aller an den furchtbaren Verbrechen des türkischen Aggressors in Nord- und Ostsyriens gleich.“

Das humanitäre Völkerrecht gelte für alle und überall. „Seine Einhaltung ist keine Kür, sie ist Pflicht“, betonte die DAANES. Die Taten der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Hilfstruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA), insbesondere die gezielten Bombardierungen von Zivilpersonen und Energieanlagen wie Staudämmen stellten „eindeutig“ Kriegsverbrechen dar, die eine Untersuchung durch die internationale Justiz erforderten. Die Staatengemeinschaft müsse endlich Maßnahmen ergreifen, um diese völkerrechtswidrige Militärgewalt der Türkei zu stoppen.

Die Folgen dieser Angriffe seien nicht nur unter humanitären Aspekten verheerend. „Die andauernden Verbrechen des türkischen Besatzerstaates untergraben die Bemühungen um eine Stabilisierung Syriens. Sie führen zu einem Sicherheitsvakuum, in dem sich Terror und weitere Gewalt wieder sammeln können.“ An die Menschen in Syrien und die „Völker der Welt“ appellierte die DAANES: „Wir betonen, dass die Verteidigung der Errungenschaften und Rechte unserer Völker das Kernprinzip unseres Handelns ist. Wir glauben an unseren Widerstand, der die Garantie dafür ist, alle Pläne des Feindes zu vereiteln. Dafür braucht es die Solidarität und Unterstützung aller.“