Kampfjets bombardieren Gemeinde Sirrîn

Die türkische Luftwaffe hat erneut die südlich von Kobanê gelegene Gemeinde Sirrîn angegriffen. Getroffen wurden eine Getreidesilo-Anlage und eine Eisenwarenfabrik.

Weizenspeicher und Fabrik attackiert

Die türkische Luftwaffe hat die Gemeinde Sirrîn in der Autonomieregion Nord- und Ostsyrien bombardiert. Die abendlichen Angriffe richteten sich gegen die Getreidesilo-Anlage der selbstverwalteten Ortschaft sowie eine Eisenwarenfabrik, wie die Nachrichtenagentur Hawarnews (ANHA) meldete. Ob Menschen verletzt wurden, ist noch unklar. Sicherheitskräfte sind vor Ort und untersuchen die Angriffe.

Sirrîn (auch Sirînê, dt. Sarrin) liegt rund 40 Kilometer südlich von Kobanê und ist verwaltungstechnisch Teil des Kantons Firat. Die Gemeinde wird häufig von der türkischen Armee und ihrer dschihadistischen Proxytruppe „Syrische Nationalarmee“ (SNA) angegriffen, da sie ein strategischer Knotenpunkt an der Schnellstraße M4 ist, die die türkisch-dschihadistische Besatzungszone östlich von Aleppo mit Raqqa verbindet.

Rauchwolken steigen über dem Gelände der Getreidesilo-Anlage von Sirrîn auf. Das Titelfoto dieser Meldung zeigt Rauchwolken nach dem Beschuss der Eisenwarenfabrik © ANHA 

Am Montag vor einer Woche hatten fliegende Tötungsmaschinen der Türkei eine Zementfabrik sowie mehrere Dörfer in Sirrîn bombardiert, es gab massiven Sachschaden. Zwei Tage zuvor waren bei einem Luftangriff auf ein Wohnhaus in der Gemeinde ein 37-Jähriger und zwei seiner Töchter getötet worden, fünf weitere Kinder des Mannes wurden verletzt. Die heute ins Visier genommene Weizenspeicher war in den letzten Tagen bereits mehrfach von Kampfbombern getroffen worden. Die internationale Gemeinschaft ignoriert den türkischen Luftterror.