Kampagne für IS-Gerichtshof in Rojava

In Nord- und Ostsyrien wird mit einer Unterschriftenkampagne für einen internationalen Gerichtshof für IS-Mitglieder geworben. Die Kampagne richtet sich an die Vereinten Nationen.

Der Rat der Gefallenenfamilien hat in Kobanê eine Unterschriftenkampagne für die Einrichtung eines internationalen Gerichtshofs in Nordostsyrien gestartet. Vor dem Gerichtshof sollen Mitglieder der militärisch besiegten Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) angeklagt werden.

Der IS hat 2014 mit Unterstützung des türkischen Staates Kobanê angegriffen und ein Massaker angerichtet. Durch den legendären Widerstand der YPG/YPJ hat der IS seine erste Niederlage erlitten. Die Territorialherrschaft des IS ist mit der Befreiung der Gemeinde al-Bagouz in Ostsyrien beendet worden.

In den Gefängnissen der Demokratischen Kräfte Syriens (QSD) befinden sich Tausende IS-Mitglieder, darunter auch zahlreiche deutsche Staatsbürger. Um die Islamisten in Nordostsyrien vor Gericht zu stellen, hat der Rat der Gefallenenfamilien in Kobanê eine Unterschriftenkampagne gestartet. Mit der Sammlung der Unterschriften ist vor einer Woche begonnen worden, die Kampagne soll noch zwei Tage weitergeführt werden.

Wie der Rat der Gefallenenfamilien mitteilt, ist Kobanê der bevorzugte Ort für einen neu zu gründenden internationalen Gerichtshof: „Hier hat die Niederlage des IS seinen Anfang genommen, deshalb sollten seine Anhänger auch hier vor Gericht gestellt werden.“

Unterschriften werden außerdem in Raqqa, Tabqa, Minbic, Deir ez-Zor und Şehba gesammelt. Die Unterschriften sollen dem UNHCR übergeben werden.