IS-Dschihadist bei US-Angriff in Besatzungszone getötet
Bei einem US-Luftangriff in der türkischen Besatzungszone Syriens ist ein ranghohes Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ getötet worden.
Bei einem US-Luftangriff in der türkischen Besatzungszone Syriens ist ein ranghohes Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ getötet worden.
In der türkischen Besatzungszone im Nordwesten Syriens ist ein ranghohes Mitglied der Terrororganisation „Islamischer Staat“ (IS) bei einem US-Luftangriff getötet worden. Es handle sich bei dem Getöteten um Usamah Jamal Muhammad Ibrahim al-Janabi. Durch seine Tötung schwäche man die Terrormiliz, teilte das zuständige US-Regionalkommando (Centcom) mit. Es gebe keine Hinweise darauf, dass Zivilpersonen bei dem Einsatz ums Leben gekommen seien.
Die Demokratischen Kräfte Syriens (QSD), die Partner der US-geführten Anti-IS-Koalition sind, teilten mit, dass der Luftschlag auf al-Janabi in einer nicht näher benannten Siedlung in der Region Efrîn (Afrin) erfolgte. Der ehemals selbstverwaltete Kanton befindet sich seit einem Angriffskrieg der Türkei im Jahr 2018 unter Besatzung des türkischen Staates und islamistischer Milizen. Ferhad Şamî, Pressesprecher der QSD, erklärte, die Tötung eines hochrangigen IS-Dschihadisten in Efrîn sei ein deutliches Indiz dafür, dass sich die türkische Besatzungszone zu einem „sicheren Hafen“ für Terroristen etabliert habe.
Şamî wies zudem darauf hin, dass die sogenannte Übergangsregierung in Efrîn die unwahre Information verbreitet habe, Usamah Jamal Muhammad Ibrahim al-Janabi sei Zivilist gewesen und bei einem „Bombenanschlag“ der QSD getötet worden. „Dies zeigt einmal mehr das Ausmaß der gezielten Desinformation durch Gruppierungen, die von Syrien aus für die Türkei arbeiten“, sagte Şamî und bezeichnete den Vorgang als Versuch, die IS-Führung zu schützen. „Die von der Türkei besetzten Gebiete bleiben für die Anführer des IS ein sicherer Ort. Die Anwesenheit al-Janabis in einer Siedlung in Efrîn spiegelt die türkische Unterstützung für den IS-Terror wider.“
Die selbsternannte „Übergangsregierung“ (SIG) in Efrîn ist ein Organ der in der Türkei sitzenden „Nationalkoalition syrischer Revolutions- und Oppositionskräfte“ (ETILAF), die sich als vermeintliche Opposition Syriens darstellt. Ihr militärischer Arm ist die „Syrische Nationalarmee“ (SNA), ein von Ankara aufgebauter und finanzierter Verband dschihadistischer Milizen. Die SNA und die „Militärpolizei“ der SIG haben in Efrîn ein Terrorregime installiert. Der Alltag in der einst sichersten Region Syriens ist seit der Besetzung vor sechs Jahren geprägt von Gewalt in ihren unterschiedlichsten Ausformungen.
Etwa 700 US-Soldaten in Syrien
In Syrien sind derzeit etwa 700 US-Soldaten stationiert. Sie sollen ein Wiedererstarken des IS verhindern, der trotz der 2019 erfolgten Zerschlagung seiner Territorialherrschaft mit Schläferzellen weiter aktiv ist und immer wieder Anschläge verübt. Die US-Soldaten operieren hauptsächlich in der Demokratischen Selbatverwaltung in der Region Nord- und Ostsyrien (DAANES), die von den QSD und deren Mitgliedsverbänden militärisch verteidigt werden. Die Volks- und Frauenverteidigungseinheiten YPG/YPJ bilden das Rückgrat der QSD. Im Irak sind etwa 2.500 Soldaten im Rahmen der internationalen Anti-IS-Koalition stationiert.