Irans Außenminister Hussein Amir-Abdollahian ist am Montag zu einem Besuch in Syrien eingetroffen. In der Hauptstadt Damaskus kam Amir-Abdollahian für Gespräche mit seinem Kollegen Faisal al-Miqdad und Regimechef Baschar al-Assad über die bilateralen Beziehungen beider Länder sowie den Gazakrieg zusammen. Dabei bekräftigte der iranische Außenminister die Drohungen der Führung Teherans gegen Israel: „Das Regime wird bestraft werden und eine nötige und kräftige Antwort erhalten“, zitierte ihn sein Ministerium.
Am Montag vor einer Woche waren bei einem Luftangriff auf das iranische Botschaftsgelände in Damaskus mindestens 13 Menschen getötet worden. Unter ihnen waren auch sieben Mitglieder der iranischen Revolutionsgarde (IRGC), einschließlich zwei Generäle der Al-Quds-Brigaden. Iran, Syrien und Russland machten Israel für den Angriff verantwortlich, Teheran drohte mit Vergeltung. Israel äußerte sich nicht direkt zu dem Angriff, Militärsprecher Daniel Hagari sagte allerdings: „Nach unseren Geheimdiensterkenntnissen ist das kein Konsulat und keine Botschaft, sondern eine militärische Liegenschaft der Quds-Brigade, getarnt als ziviles Gebäude.“
Seit dem Angriff nehmen Sorgen vor einer Eskalation in der Region zu. Es wird spekuliert, wie und wann der von Teheran angekündigte Gegenschlag erfolgen könnte. Israel bombardiert immer wieder Ziele im benachbarten Syrien und legitimiert die Angriffe damit, den militärischen Einfluss Irans und mit ihm verbündeter Milizen eindämmen zu wollen. Seit Beginn des Gaza-Krieges im vergangenen Oktober hat Israel seine Angriffe auf iranische Ziele und auf Teherans Verbündete in Syrien und dem Libanon allerdings verstärkt. Ende März waren bei schweren Luftangriffen Israels in der nordsyrischen Provinz Aleppo mehr als 50 Menschen getötet worden.
Derweil soll Amir-Abdollahian laut der staatlichen Nachrichtenagentur Irna auch eine neue Konsularabteilung der Botschaft eröffnen, die bei dem Luftschlag in Damaskus völlig zerstört worden war.