„Im Geiste von Efrîn gegen jede Besatzung von Rojava“
Zum Jahrestag des Beginns der türkischen Efrîn-Invasion veröffentlicht YPG-International eine Erklärung.
Zum Jahrestag des Beginns der türkischen Efrîn-Invasion veröffentlicht YPG-International eine Erklärung.
Am 20. Januar 2018 begann der türkische Einmarsch in den selbstverwalteten Kanton Efrîn und bald darauf eine bis heute andauernde Schreckensherrschaft dschihadistischer Söldner und der türkischen Besatzungstruppen. Anlässlich des vierten Jahrestages der Invasion veröffentlicht YPG-International eine Erklärung. Darin heißt es:
„Heute, am 20.01.2022, ist der vierte Jahrestag des Beginns der Invasion des türkischen Faschismus auf Efrîn, einer Region, welche die Genoss:innen hier als ‚das Herz der Revolution‘ bezeichnen. Zusammen mit dschihadistischen Söldnern (von denen viele mit IS oder al-Qaida in Verbindung stehen) begann die türkische Armee ihren Terrorangriff und die Besetzung der Region. Diese Besatzung richtet sich gegen die Bevölkerung von Efrîn und die vom Volk von Rojava aufgebaute demokratische Revolution. Zwei Monate lang haben die tapferen Kämpfer:innen der Frauenverteidigungseinheiten (YPJ) und der Volksverteidigungseinheiten (YPG) die Freiheit ihrer Heimat mit einem immensen Widerstand verteidigt.
„Gemeinsamer antifaschistischer Kampf“
Schulter an Schulter mit den Menschen in Efrîn beteiligten sich unsere internationalistischen Genoss:innen, die sich in vollem Umfang an der Verteidigung gegen die faschistischen Angriffe. Die Hoffnung, die die Revolution in Rojava verkörpert, der Aufbau einer wirklich freien Gesellschaft, eine Revolution, in der echte Demokratie, Ökologie und die Befreiung der Frauen die Grundlagen bilden, ist all die Opfer wert. Als Internationalist:innen beteiligen wir uns am Kampf gegen den Faschismus und für eine Alternative zur kapitalistischen Moderne.
„Die Gefallenen sind unsterblich“
YPG-International ist seit dem Befreiungskrieg gegen den IS hier und kämpft gegen die Aggression des türkischen Staates und seiner islamistischen Söldnertruppen. Wir verteidigen Rojava weiterhin gegen alle Bedrohungen und spielen unsere Rolle für das Wachstum und den Erfolg der Revolution. Leuchtende Beispiele und Quellen ständiger Inspiration sind die Genoss:innen, die ihr Leben für die Verteidigung von Efrîn gaben. Şehîd Hêlîn Qerecox, Şehîd Kendal Breizh, Şehîd Baran Galicia, Şehîd Şahîn Huseynî gehören zu den vielen tapferen Genoss:innen, die alles gegeben haben. Ihre Bereitschaft, weit weg von zu Hause gegen einen rücksichtslosen und hochgerüsteten Feind für unsere gemeinsamen Ideale zu kämpfen, ist noch heute, vier Jahre später, eine große Quelle der Motivation für alle Genoss:innen hier in Rojava und im Ausland. Wir folgen dem Pfad, den unsere Gefallenen uns geebnet haben. Die Fortsetzung unseres Kampfes ist der Weg, durch den wir an unsere gefallenen Freund:innen erinnern und sie ehren.
„Die Staaten schweigen“
Auch jetzt, nach vier Jahren Besatzung durch den faschistischen türkischen Staat und seine dschihadistischen Söldnertruppen, sind die Menschen in Efrîn immer noch täglich mit Gräueltaten konfrontiert. Ein System ethnischer Säuberung der Region wird praktiziert. Dazu gehört auch das Verschwindenlassen, Folterungen, Vergewaltigungen und der Zerstörung der Friedhöfe unserer Gefallenen. Der faschistische türkische Staat agiert als Kolonialmacht, verbietet und zerstört die kurdische Kultur, plündert Ressourcen, vertreibt die lokale Bevölkerung und annektiert die Region politisch und ökonomisch. Trotz der Anerkennung der Verbrechen gegen die Menschlichkeit, die von den Besatzern begangen werden, weigert sich die internationale Staatengemeinschaft zu handeln. Mit neuen Invasionsdrohungen des faschistischen türkischen Staates ist die Freiheit von Rojava heute wieder in Gefahr.
„Globale Solidarität der Menschen ist das, was zählt“
Deshalb setzen wir als internationalistische Kraft unser Vertrauen und unsere Bemühungen in die Solidarität und Genossenschaftlichkeit der Menschen überall auf der Welt, um uns in unserem Kampf zu unterstützen. Ob das bedeutet, dass ihr hier nach Rojava kommt und euch dem Kampf anschließt oder uns aus der Ferne unterstützt – es gibt viele Fronten im Kampf um eine freie Gesellschaft. Die Revolution in Rojava bedeutet mehr als nur die Freiheit Nord- und Ostsyriens, sie ist ein Beispiel für Hoffnung und Inspiration für alle unterdrückten und ausgebeuteten Menschen auf der ganzen Welt. Alle Genoss:innen von YPG-International sind entschlossen, diese Worte mit Taten zu untermauern. Wir werden eine kämpfende Kraft bleiben, um die Revolution vor faschistischen Angriffen auf jeder Ebene zu verteidigen. Während die Staaten gegenüber den Verbrechen in Efrîn stillhalten, sind es die Menschen weltweit, die aktiv werden, die ihre Leben opfern und einen Unterschied in der Verteidigung der Freiheit machen.
„Wir werden die Revolution um jeden Preis verteidigen“
Der Jahrestag des Krieges gegen Efrîn ist für uns eine Erinnerung daran, welches Elend und welchen Schmerz eine solche Besatzung den Menschen bringt. Wir erinnern uns auch an unsere gefallenen Freund:innen und suchen Kraft bei ihnen – wie wir auf Kurdisch sagen, Şehîd namirin (die Gefallenen sind unsterblich).
Als YPG-International versprechen wir den Menschen von Nord- und Ostsyrien und all unseren Genoss:innen auf der ganzen Welt: Wir werden den Erfolg der Rojava-Revolution um jeden Preis verteidigen. Bijî şoreşa Rojava – Es lebe die Rojava-Revolution!“